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08:10 Uhr - 29.08.2014

Yves Mirabaud: «Wir könnten uns einiges leisten»

Yves Mirabaud, geschäftsführender Partner der Genfer Privatbank Mirabaud, die erstmals Zahlen präsentiert hat, will sich «ausserordentliche Gelegenheiten» für Übernahmen «nicht entgehen lassen», sagt er der FuW.

Herr Mirabaud, gemäss den erstmals veröffentlichten Zahlen hat Mirabaud die Kundenvermögen im ersten Halbjahr 4% auf 27 Mrd. Fr. gesteigert. Ist das genug?
Wir sind mit der Leistung in der ersten Hälfte des laufenden Jahres zufrieden. Mit Blick auf die volatilen Märkte und die Rahmenbedingungen ist die Zunahme der Kundenvermögen um 1 Mrd. Fr. oder 4% doch eine beachtenswerte Leistung. Im klassischen Private Banking verwalten wir nun 22 Mrd. Fr. und im Asset Management 8 Mrd. Fr., von denen 3 Mrd. Fr. von der Private-Banking-Abteilung stammen.

Auch bei Mirabaud fällt das hohe Kosten-Ertrags-Verhältnis von 82% auf. Ist das so etwas wie eine Genfer Krankheit?
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis liegt über dem Branchendurchschnitt von rund 75%, das ist richtig. Dass wir und andere Genfer Privatbanken darüber liegen, hat jedoch mit der zukunftsgerichteten Investitionspolitik unserer Häuser zu tun. Wir glauben trotz des teilweise schwierigen Umfelds an unsere eigene Zukunft. Wir investieren entsprechend viel in Märkte und Aktivitäten, von denen wir annehmen, dass sie überdurchschnittlich wachsen können und wachsen werden.

Wo setzt Mirabaud die Wachstumsschwerpunkte?
Der grösste und wichtigste Markt für uns ist und bleibt die Schweiz. Einen Schwerpunkt setzen wir auch im europäischen Private Banking. Deshalb haben wir nun eine Bank in Luxemburg eröffnet, womit wir in Europa nun an sechs Standorten präsent sind. Grosse Hoffnungen setzen wir auch auf den Nahen Osten, auf Osteuropa und Asien. Zudem können wir dank unserer Niederlassung in Montreal nun auch Kanada besser erschliessen.

Wie sieht es ausserhalb des Kerngeschäfts Private Banking aus?
Im Asset Management und im Intermediärgeschäft investieren wir gezielt in Talente. Wir haben unsere Teams in der Schweiz, in Europa und in Dubai verstärkt und werden das auch in Zukunft tun.

Reicht das? Oder werden für Mirabaud über kurz oder lang Akquisitionen ein Thema?
Wie andere Genfer Privatbanken sind auch wir bislang organisch und ohne Akquisitionen gewachsen. Dieser Politik wollen wir treu bleiben, auch wenn ich nicht ausschliessen will und kann, dass wir uns ganz ausserordentliche Gelegenheiten nicht entgehen lassen würden. Mit unserer starken Bilanz könnten wir uns einiges leisten.

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