Durch Übernahmen und hohe Kosten verliert die Schweizer Börse weiter Unternehmen. Der am Freitag geplante Börsengang des Vakuumventilherstellers VAT ist nur ein kleiner Lichtblick.

Gelingt die Übernahme des Airline-Caterers Gategroup durch die chinesische HNA, dann verschwindet ein weiteres Unternehmen von der Schweizer Börse. Ein Trend, der sich seit Jahren fortsetzt. Zuletzt haben die Beteiligungsgesellschaft ProgressNow, der Sportartikelhändler Intersport und der Stromkonzern Repower (RE 42 2.44%) den Rückzug bekannt gegeben. Auch die geplante Übernahme des Reisekonzerns Kuoni (KUNN 361.75 -0.75%) und die des Agrochemieunternehmens Syngenta (SYNN 402.1 0.53%) könnten weitere Lücken auf dem Börsenparkett hinterlassen. Konkreter ist der Kauf des Halbleiterherstellers Micronas (MASN 7.5 0%) durch die japanische TDK, wodurch eine weitere Dekotierung ansteht.

In den letzten zehn Jahren wurden 93 Schweizer Unternehmen dekotiert – wegen Übernahmen oder weil kleineren Gesellschaften die Kosten bzw. der Aufwand zu viel wurden. Im selben Zeitraum wagten aber nur 53 Unternehmen den Schritt an die Börse.

Im Vorjahr wurden nur gerade drei Gesellschaften kotiert. Zwar rechnen Kapitalmarktspezialisten mit einer Handvoll Transaktionen für 2016 – allerdings nur, wenn sich das Börsenumfeld verbessert. Das Listing des IT-Sicherheitsspezialisten Wisekey (WIHN 4.8 -0.41%) verlief unglücklich. Der Kurs lag am Dienstag 60% unter der Erstnotiz von Anfang April. Mit dem Vakuumventilhersteller VAT wagt ein weiteres Unternehmen den Gang an die Börse. Dort sind die Aussichten gut. Der Emissionspreis wurde dem Vernehmen nach am oberen Ende der Preisspanne festgelegt, was eine solide Nachfrage nach den Valoren unterstreicht. Der erste Handelstag ist voraussichtlich am 14. April. Ein Lichtblick für die Börse, mehr nicht.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.