Fast alle Segmente legen deutlich zu. Der Ausblick für das Gesamtjahr gilt ohne Einschränkungen weiter.
Der Verpackungshersteller Aluflexpack (AFP 23 0.88%) lässt sich von der Pandemie nicht erschüttern. Der Umsatz ist im ersten Halbjahr organisch 14% auf 115,5 Mio. € gewachsen. Das Geschäft hat in fast allen Endmärkten deutlich zugelegt. Skaleneffekte und eine bessere Effizienz überkompensierten pandemiebedingt höhere Rohstoffpreise, zum Beispiel für Chemikalien, die auch für die Produktion von Desinfektionsmitteln stark nachgefragt wurden.
Der Betriebsgewinn (Ebitda) stieg 24% auf 17,3 Mio. €, was einer Margenausweitung um 1,2 Prozentpunkte auf 15% entspricht. Der Betriebsgewinn wurde um positive Sondereffekte aus Versicherungszahlungen wegen eines Brandes in einem französischen Werk um 1 Mio. € bereinigt. Der Gewinn, der vom gestiegenen Finanzaufwand für die Absicherung von Rohstoffpreisen und von Währungsverlusten belastet wurde, erreichte 2,7 Mio. €, nach einem Verlust von 8 Mio. € in der Vorjahresperiode. Der Börsengang im Juni 2019 hatte zu hohen Einmaleffekten geführt.
Kaffee und Tee liegen vorne
Die Lieferketten seien stets aufrechterhalten worden, und alle Produktionsanlagen seien durchgehend voll funktionsfähig gewesen, schreibt Aluflexpack in einer Medienmitteilung zum Halbjahresergebnis. Das Unternehmen, das Filme, Folien und Behälter auf Basis von Kunststoffen und Aluminium herstellt, sei stets lieferfähig gewesen und habe im ersten Halbjahr das Geschäft in fast allen Endmärkten deutlich ausbauen können: Kaffee (Kaffee 131.705 0.04%) und Tee (+39%), Tiernahrung (+18%), Molkereiprodukte (+16%) und Pharma (+15%). Insgesamt sorgten diese Märkte für rund drei Viertel des gesamten Erlöses. Rückläufig entwickelte sich das Süsswarengeschäft (–18%), unter anderem wegen des vom Lockdown beeinträchtigten Ostergeschäfts der Süsswarenhersteller.
Aluflexpack ist solide finanziert. Die Eigenkapitalquote betrug zur Jahresmitte 62,6%. Die Nettoliquidität lag bei 5,6 Mio. €. Das Unternehmen halte an seiner Wachstumsstrategie fest, hiess es in der Mitteilung. Dazu gehören Investitionen vor allem in zusätzliche Kapazitäten für nachfragestarke Märkte und in Massnahmen für höhere Effizienz und Produktqualität. Im ersten Halbjahr wurden 11,2 (i.V. 17) Mio. € aufgewendet.
Weiter hohe Nachfrage
Für den weiteren Verlauf des Jahres erwartet Aluflexpack, die sieben Produktionsstätten in der Schweiz, in Frankreich, in der Türkei und in Kroatien betreibt, weiter hohe Nachfrage. Die Konzernleitung bestätigt den Ausblick aus dem Februar dieses Jahres und geht von einem Umsatz zwischen 220 und 230 Mio. € aus. Der Ebitda soll 32 bis 35 Mio. € erreichen. Die genauen Auswirkungen der Pandemie auf die Ergebnisentwicklung könnten aus heutiger Sicht allerdings nicht vollständig beurteilt werden.
Das gute Halbjahresergebnis und die Bestätigung der Prognose haben den Kurs der Valoren in einem freundlichen Markt bis zum Mittag nur wenig bewegt. Die Aktien notierten 0,9% fester auf 23 Fr. und damit auf dem höchsten Stand seit Ende Februar. Im März waren sie kurzzeitig bis auf 11.30 Fr. eingebrochen, hatten sich aber schon nach wenigen Tagen erholt. Für einen Einstieg besteht keine Eile. Wenn der Gewinn in den nächsten Quartalen kräftiger wird, sind die Titel eine Erwägung wert.
Die komplette Historie zu Aluflexpack finden Sie hier.»
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