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14:38 Uhr - 12.08.2015

Schindler und die China-Frage

Der Boom im chinesischen Markt für neue Aufzüge ist vorbei. Das könnte sich im Auftragseingang des Konzerns spiegeln.

Kein anderer Sektor ist derart abhängig von China wie die Aufzugs- und Rolltreppenbranche, was das Neugeschäft angeht. Vier von fünf Aufzügen werden dort installiert. Dieses Jahr allerdings ist das überaus hohe Wachstum ins Stocken geraten. Wie sehr ist Schindler (SCHN 151 -3.64%) davon betroffen? Am Freitag, wenn der Konzern den Halbjahresbericht veröffentlicht, weiss man mehr.

Die Nummer eins des Sektors, die amerikanische Otis, hat im Juli einen Rückgang der Aufträge in China von 10% bekannt gegeben. Die grössenmässig mit Schindler vergleichbare finnische Kone (KNEBV 36.63 -3.88%) allerdings hat eine Zunahme verbucht. Da der Schweizer Konzern dieses Jahr neue Produktlinien eingeführt und eine Fabrik für Rolltreppen in Betrieb genommen hat, dürfte er ebenfalls glimpflich davongekommen sein.

Marge hat viel Aufholpotenzial

Mit Spannung erwartet wird auch die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. 2014 wurde, ohne Berücksichtigung von Sondererlösen, ein Überschuss von 700 Mio. Fr. (+4% auf vergleichbarer Basis) erwirtschaftet. Otis hat wegen China und des stärkeren Dollars die Erwartungen zurückgenommen, während Kone mit einem höheren Betriebsergebnis rechnet als noch im Frühjahr. Das finnische Unternehmen profitiert von der Euroschwäche.

Was den Umsatz betrifft, hat das Management bislang ein organisches Wachstum (inklusive Effekt aus der Konsolidierung eines Joint Ventures in China) von 7 bis 9% in Aussicht gestellt. Für das Semester rechnen Finanzanalysten mit einem Umsatzplus von 6 bis 7% in Lokalwährung. Damit ist Schindler im Branchenvergleich vorne dabei: Kone hat knapp 7% erreicht, Otis bloss 1%.

Im Fokus ist ausserdem die operative Marge. Schindler hat in den vergangenen zwei Jahren ausserordentlich viel in Asien investiert, namentlich in China und Indien. Dadurch sank die Ebit-Marge von über 12 auf knapp 10%. Gemäss den Marktprognosen sollte die Marge in den ersten sechs Monaten leicht auf etwa 10,4% gestiegen sein. Der Vorteil abnehmender Aufbaukosten in Asien ist zum Teil durch negative Währungseffekte zunichtegemacht worden.

Die komplette Historie zu Schindler finden Sie hier. »

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