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15:26 Uhr - 26.06.2015

Weshalb ein US-Value-Investor an Sika glaubt

Sika hat mit Southeastern Asset Management einen prominenten neuen Aktionär. Der amerikanische Value-Manager hält die Aktien für deutlich unterbewertet.

Sika (SIK 3344 0.15%) hat einen prominenten neuen Investor: Southeastern Asset Management meldete diese Woche eine Beteiligung von über 3% an der Gruppe. Southeastern, 1975 gegründet, ist eine dem Value-Ansatz verpflichtete Asset-Management-Boutique mit Sitz in Memphis, Tennessee. Sie verwaltet knapp 35 Mrd. $.

Was sieht der US-Investor in Sika, dass er bereit ist, mit mehr als 200 Mio. Fr. in die Aktien des von Saint-Gobain (SGO 43 0.13%) belagerten Unternehmens einzusteigen? «Zum aktuellen Kurs handeln die Titel deutlich unter ihrem inneren Wert», sagt Josh Shores, der als Analyst für Southeastern in London arbeitet. Das Unternehmen sei ausgezeichnet positioniert und hervorragend geführt. Der Kampf mit Saint-Gobain habe den Kurs belastet, was eine Kaufchance eröffnet habe.

Vinkulierung entscheidet den Fall Sika/SGOUngeachtet der juristischen Auseinandersetzungen treibt Sika die Umsetzung der erfolgreichen Strategie 2018 voran.
Lesen Sie hier den Artikel von FuW-Redaktor Peter Morf.
«Wir halten es für unwahrscheinlich, dass die Transaktion zwischen Saint-Gobain und der Schenker-Winkler Holding der Familie Burkard in der ursprünglich geplanten Form über die Bühne gehen wird», sagt Shores. Auf die Frage nach dem Wieso ergänzt er, dass der Deal in seiner heutigen Struktur nur der Burkard-Familie diene. «Der Deal ist schlecht für die Minderheitsaktionäre, und er ist auch schlecht für Saint-Gobain.»

Der französische Konzern werde feststellen, dass es ihm nicht möglich sein wird, mit einer Kapitalbeteiligung von bloss 16,5% die Werte von Sika zu realisieren. Die Minderheitsaktionäre würden Saint-Gobain auf Schritt und Tritt das Leben schwermachen.

Shores sieht drei Optionen für die Franzosen: «Sie können, erstens, eine Übernahmeofferte an alle Aktionäre richten und Sika übernehmen. Nur dann können sie die volle Kontrolle über den Wert von Sika erlangen.» Die Finanzierung einer Übernahme wäre mit den gegenwärtigen Bedingungen am Kapitalmarkt kein Problem, fügt er an. «Zweitens könnte sich Saint-Gobain vom Deal zurückziehen, weil sie realisieren, dass sie fast 3 Mrd. Fr. in einem Asset blockiert haben, das sie nicht kontrollieren können. Drittens könnten sich alle involvierten Parteien an einen Tisch setzen, um eine vernünftige Lösung zu finden», sagt er.

Alle drei Optionen hätten eine höhere Bewertung der Sika-Aktien zur Folge. «Wir suchen das Gespräch mit allen Involvierten», ergänzt Shores.

Southeastern ist mit ihrer Unterstützung für das Sika-Management nicht allein. Auch die Fondshäuser Threadneedle und Fidelity sowie die Finanzvehikel des Microsoft-Gründers Bill Gates, Cascade Investment und der Bill & Melinda Gates Foundation Trust, opponieren gegen Saint-Gobain und die Burkard-Familie.

Die komplette Historie zu Sika finden Sie hier. »

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