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11:38 Uhr - 23.08.2016

Schweizer Unternehmen verfügen über stabiles Liquiditätspolster

Trotz starkem Franken entwickelten sich die Schweizer Emittenten im vergangenen Jahr recht gut, schreibt Credit Suisse zum «Credit Handbook 2016».

So hätten 50% der im Handbuch erfassten 108 inländischen Emittenten (Unternehmen, Energieversorger, Kantone und Städte) im Geschäftsjahr 2015 ihre Margen verbessern können. Die andere Hälfte wies allerdings einen Rückgang aus, der in der Regel deutlicher ausfiel als der Margenzuwachs. Denn Letzterer wurde nach Erkenntnis der Credit Suisse (CSGN 11.61 0.87%) (CS) im Wesentlichen durch Kostensenkungen gestützt und nicht durch Wachstum.

Dies sieht die Grossbank als Anzeichen, «dass das Risikopendel kurz vor einer Bewegung in die andere Richtung stehen könnte», wenn sich nämlich die geringere Profitabilität in Liquiditäts- und Kreditkennzahlen niederschlage. «Dennoch übertrafen die Margen des Geschäftsjahres 2015 den Siebenjahresdurchschnitt und sind damit im historischen Vergleich noch immer hoch», stellen die Autoren des Handbuchs fest.

Schwächere Margen seien vor allem im Investitionsgüter- und im Baustoffsektor erwirtschaftet worden. Ebenso dazu gehörten Unternehmen, die am meisten unter dem starken Franken und unter dem europäischen Wettbewerb zu leiden gehabt hätten.

Günstiges Kreditumfeld nicht ohne Risiken

Insgesamt blieb der operative Cashflow dank des effizienten Einsatzes von Betriebskapital relativ stabil. Für die im CS-Handbuch aufgelisteten Unternehmen seien die Investitionsaufwendungen denn auch «etwas höher» ausgefallen als vor Jahresfrist – mit Ausnahme des Rohstoffhändlers Glencore (GLEN 188.3 2.48%), der die Investitionsaufwendungen nach dem starken Rückgang der Rohstoffpreise drastisch reduziert hat.

«Neben den etwas geringeren Free Cashflows stiegen die Dividenden oder blieben stabil», fasst die CS zusammen. Zusätzlich nahmen die Rückkäufe eigener Aktien bei allen erfassten Unternehmen im Jahresvergleich um beachtliche 60% zu – auf insgesamt 13,7 Mrd. Fr. Gegenüber 2013 sei das gar ein Plus von 429%.

Allerdings würden diese hohen Auszahlungen an Aktionäre durch derzeit sehr attraktive Refinanzierungskonditionen und die Unterstützung der Zentralbank für diejenigen Anleihen gestützt, die guten Zugang zu den Kapitalmärkten im Segment Anlagequalität (Investment Grade, IG) bieten.

Attraktive Konditionen

Daher könnten Unternehmen sogar eine Rückstufung ihres Ratings in Betracht ziehen, wenn sie Aktienrückkäufe und/oder Akquisitionen initiieren. Die Refinanzierungskonditionen wären dann immer noch attraktiv, schreibt die CS.

Insgesamt bescheinigt die Grossbank den betrachteten Unternehmen für das Geschäftsjahr 2015 eine «nach wie vor sehr solide Liquiditätsposition mit verfügbaren Barmitteln und nicht ausgeschöpften Kreditlinien».

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Neun Rückstufungen

Der stabile Ausblick für rund 80% der im Handbuch erfassten Unternehmen bestätige dies. Im derzeitigen CS-Rating seien aber auch nur drei Gesellschaften mit einem positiven Ausblick versehen. «Dies unterstreicht unsere Sicht, dass der Fokus auf Aktionäre und Wachstum durch Akquisitionen andauern wird», erläutert die CS. Wenn dieser Trend anhalte, seien Rückstufungen nicht ausgeschlossen.

Seit der vorjährigen Ausgabe des Handbuchs haben die Kreditanalysten der CS neun Emittenten in der Bonität zurückgestuft, darunter sieben Energieversorger und Partnerwerke, «die unter der schwierigen Marktsituation leiden». Die CS-Ratings der Unternehmen und der öffentlichen Hand sind in den meisten Fällen stabil geblieben.

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