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15:15 Uhr - 05.10.2015

Hohe Volatilität in Glencores Aktien

Nach dem Kurssturz von vergangener Woche geht es jetzt wieder steil bergauf mit den Titeln des Rohstoffkonzerns.

Die Volatilität in den Aktien von Glencore (GLEN 108.4 14.85%) hält an. Am Montag schossen sie an der Börse von Hongkong im Handelsverlauf 72% in die Höhe. Der Rohstoffkonzern sah sich deshalb genötigt, in einer Mitteilung zu präzisieren, dass es aus seiner Sicht keine Gründe für einen solchen Kurssprung gebe. Auch sei im Unternehmen nichts passiert, was eine Publikation gemäss Börsenregeln erfordere. Die Titel schlossen daraufhin mit einem Plus von 18% auf 12.60 HK-$. Auch an der Börse von London, wo Glencore primär kotiert ist, kletterten die Valoren am Montag zu Handelsbeginn rund 20%. Am Nachmittag notierten sie noch mit einer Avance von 13% auf 107.75 Pence.

Am Montag vergangener Woche waren die Aktien von Glencore 29% auf ein Allzeittief von 68.62 Pence abgestürzt, nachdem die Investmentbank Investec in einer Studie geschrieben hatte, ein fortgesetzter Rohstoffpreiszerfall könnte das gesamte Eigenkapital von Glencore vernichten. Bis am Freitag erholten sich die Papiere dann wieder bis auf ein Niveau von 95 Pence.

Medienbericht löste Kurssprung aus

Unmittelbarer Grund für den Kurssprung zu Beginn dieser Woche an der Börse von Hongkong war ein Bericht in der Wochenendausgabe der britischen Zeitung «The Telegraph», wonach das Management von Glencore Angebote für eine Übernahme des ganzen Konzerns ansehen würde. Quellen für diese Aussage nannte die Zeitung nicht. Sie schrieb aber, das Management glaube nicht, dass jemand in den gegenwärtigen Marktumständen bereit sei, für das Unternehmen einen fairen Preis zu zahlen. Am Montag schob der «Telegraph» die Korrektur nach, eine vollständige Übernahme von Glencore stehe nicht auf der Agenda.

Damit rückt ein Verkauf von Teilen des Konzerns in den Vordergrund. Glencore selbst hatte dies im Rahmen eines Schuldenabbauplans Anfang September in Aussicht gestellt. Vergangene Woche gab es denn auch Berichte, wonach das Unternehmen mit namhaften Interessenten, darunter dem Staatsfonds von Singapur, dem japanischen Handelshaus Mitsui und einem kanadischen Pensionsfonds, über den Verkauf zumindest eines Teils seines Agrargeschäfts verhandle. Den Wert dieses Geschäfts schätzt die US-Bank Citigroup (C 49.88 -0.02%), die den Verkauf zusammen mit Credit Suisse (CSGN 24.34 3.09%) begleitet, auf 10,5 Mrd. $. Das Agrargeschäft von Glencore, zu dem zahlreiche Produkte von Baumwolle (Baumwolle 0.6014 0%) bis Sojabohnen (Sojabohnen 974.757 0.08%) gehören, generierte 2014 einen Umsatz von 25,8 Mrd. $ und war für rund einen Zehntel des Konzerngewinns verantwortlich.

Anleger warten am besten, bis sich die Lage um Glencore beruhigt hat und ein klarer Trend in den Aktien sichtbar wird.

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