Zurück zur Übersicht
17:50 Uhr - 26.06.2015

Plazza kommt während einer ruhigen IPO-Phase

Die Bilanz der Börsengänge fiel im ersten Halbjahr zwiespältig aus. Während in China sich die Zahl der Publikumsöffnungen auf 239 verdoppelte, ist Plazza in der Schweiz erst das zweite Unternehmen, das den Schritt an die Börse wagt.

Der Immobiliengesellschaft Plazza – eine Abspaltung von Conzzeta (CON 650 -25.86%) – ist am Freitag der Sprung an die SIX Swiss Exchange gelungen, und in Paris hat dies gleichentags Europcar geschafft. Global betrachtet fällt die Bilanz der IPO (Initial Public Offering, Börsengang) zwiespältig aus. Während ihre Anzahl im ersten Halbjahr 6% höher ausfiel als in der Vorjahresperiode, ging das Emissionsvolumen 13% zurück. Ohne China war der Trend jedoch stark rückläufig. Das Land sah einen veritablen Boom, die Zahl der Publikumsöffnungen verdoppelte sich von 103 auf 239, das Volumen kletterte von 16,6 auf knapp 40 Mrd. $.

zoomDamit wurde knapp die Hälfte der weltweit 631 Transaktionen in China lanciert, das Volumen betrug rund 40% des weltweiten Totals. Deutlich rückläufig waren dagegen die IPO in den USA, mit einem Rückgang von 158 auf 101 und im Volumen von 45% auf 19,5 Mrd. $. In Europa sank die Zahl der IPO um ein Viertel auf 122, das Volumen fiel um einen Drittel auf 31,6 Mrd. $.

Das Beratungsunternehmen EY schreibt in einer Studie von dieser Woche, das Interesse der Unternehmen an einem Börsengang sei unverändert hoch, doch gleichzeitig entschieden sich immer mehr Gesellschaften gerade in den USA oder Europa für einen Verkauf an ein Unternehmen. Grosse Konzerne kommen auf diese Weise häufig schneller zu neuen Ideen und Innovation als über die eigene Forschung und Entwicklung. Pharma und IT sind dafür prominente Beispiele.

In der Schweiz schliesslich herrschte nach dem IPO von Sunrise (SRCG 79.55 -0.5%) im Februar erst einmal Flaute. 2014 gingen im zweiten Quartal fünf Unternehmen an den Börsenstart, dieses Jahr war es nur eines, Plazza. Bald soll Cassiopea folgen, die Dermatologiesparte von Cosmo (COPN 162.7 -0.49%).

EY vermutet hinter der Zurückhaltung in der Schweiz die angespannte Situation vieler Unternehmen nach der plötzlichen Frankenaufwertung, und hofft darauf, dass nach den Halbjahreszahlen wieder mehr Schwung in den schweizerischen Primärmarkt kommt. Denn immerhin haben sich die Schweizer Börsengänge des letzten Jahres wacker geschlagen. Ausnahme waren Bravofly (mittlerweile Lastminute.com (LMN 17 -1.16%)), die trotz leichter Erholung immer noch tief im Minus liegen.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.