Der Bitcoinmarkt ist weiterhin orientierungslos und sucht einen Katalysator für eine Kursbewegung nach oben oder nach unten.
Das Bollinger-Band, ein Indikator basierend auf der zyklischen Natur der Volatilität, deutet darauf hin, dass eine grosse Bewegung längst überfällig ist – die Richtung wird sich zeigen.
Die Ransomware-Hacker REvil schlägt wieder zu und fordert nun 70 Mio. $ von 200 US-Firmen für die Entschlüsselung der infizierten Rechner. Das ist ein gefundenes Fressen für Kryptogegner, und es ist mit erneuten Schreien nach Regulierung zu rechnen. Darob sollte jedoch nicht vergessen werden, dass Bitcoin (Bitcoin 33'636.00 -1.86%) und Kryptos nicht verboten, sondern reguliert werden, was für die nächste Adaptionsstufe entscheidend ist.
In den USA wurden zwei Gesetzesvorlagen in Bezug auf die Blockchain-Technologie und ihre zukünftige Nutzung verabschiedet. Sie behandeln den Einsatz der Technologie im Handel und konzentrieren sich insbesondere weiter auf die Betrugsbekämpfung und die Implementierung von Reportings über allfällige betrügerische Praktiken in der Kryptoindustrie.
Negative Schlagzeilen und die generelle Unsicherheit am Markt verhindern denn auch nicht, dass die Adaption des Bitcoins weiter voranschreitet: Mehr als 1 Mrd. $ in Kryptos wurde gemäss Visa (V 238.47 +0.79%) mit ihren Kryptokarten im ersten Halbjahr ausgegeben. Entgegen der öffentlichen Meinung werden Kryptos also für Zahlungen genutzt. Wie immer trumpft Komfort, was durch die Kryptokarten gegeben ist.
Die Adaption von Bitcoin und Ethereum zeigt sich auch in der bemerkenswerten Liquidität dieser Werte. Die durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen sind mittlerweile grösser als das jeder einzelnen Aktie auf globaler Ebene.
150 Mio. Menschen auf der Welt nutzen bereits Kryptos. Das Internet hatte die gleiche Anzahl Nutzer zwischen 1997 und 1998 – und alles danach ist bestens bekannt. Um 2008 zählte das Internet bereits 1,5 Mrd. Nutzer, was einer Verzehnfachung entspricht.
Dies als kleine Erinnerung, dass es uns Menschen schwerfällt, exponentielles Wachstum zu verstehen, und dass gute Chancen bestehen, dass wir aus heutiger Sicht das Potenzial von Bitcoin und Kryptos um ein x-Faches unterschätzen.
Die Crypto-Nation Switzerland verzeichnete die erste grosse Crypto-M&A-Aktivität: Die Deutsche Börse (DB1 146.45 +1.38%) beteiligt sich an Crypto Finance, was ein starkes Signal ist, sowohl für den Finanzplatz Schweiz wie auch für das globale Kryptowährungsnetzwerk.
Und in Deutschland können ab Juli Spezialfonds, die über 1,8 Bio. € in 4000 Vehikeln halten, erstmals in Bitcoin investieren. Das neue Fondsstandortgesetz erlaubt Spezialfonds, einem beliebten Anlagevehikel für deutsche Institutionen, erstmals, bis zu 20% des Fondsvermögens in Kryptos zu investieren.
Zur viel diskutierten Umweltbelastung zeigt eine Umfrage von Investing.com, dass knapp unter 50% der US-Investoren das Umweltthema rund um Bitcoin als Herausforderung sehen, wobei einige durch die Tweets von Elon Musk zum Thema beeinflusst wurden.
Dieses Thema wird die Kryptoindustrie noch eine Weile beschäftigen, bis das Potenzial von Bitcoin als Katalysator für die Dekarbonisierung des Energienetzes von der Mehrheit realisiert wird. Die Verschiebung der Miners aus China wird den Strommix bereits «vergrünen».
Gemäss Bitcoin Mining Council stieg der Elektrizitätsmix für Mining im Q2 auf 56% nachhaltige Energie, was Bitcoin zu einer der saubersten Industrien der Welt macht.
Nicht einzig in der herkömmlichen Industrie sind Daten und ihre Auswertung zu einem Wettbewerbsvorteil geworden, sondern auch in der Kryptoindustrie scheint das Thema Analytics an Bedeutung zu gewinnen.
Fidelity hat mit Sherlock eine Crypto-Analytics-Firma lanciert, Goldman Sachs (GS 371.76 +3.57%) investiert in Coinmetrics, NYDIG übernimmt eine Kryptodatenfirma, Lukka als führender Datenanbieter sammelt über 50 Mio. $ für Expansionspläne, und erst kürzlich hat Andreesen Horowitz 12 Mio. $ in Nansan investiert.
Die SEC verschiebt den Entscheid zur Bitcoin-ETF-Applikation von SkyBridge Capital bis zum 25. August. 2013 ging die erste Applikation für einen ETF auf Bitcoin von Tyler und Cameron Winklevoss ein. 2021 allein sind bereits neun weitere ETF-Anmeldungen eingegangen.
Schlagzeilen rund um NFT sind etwas rarer geworden. Aber gemäss DappRadar steigerte sich der Umsatz nicht fungibler Token in der ersten Jahreshälfte 2021 auf knapp 2,5 Mrd. $
Jay-Z versteigert sein Album «Reasonable Doubt» als NFT bei Sotheby’s. Die Ankündigung des US-Rappers kommt, nachdem Damon Dash, einer der Mitbegründer des Roc-A-Fella Record Label mit Jay-Z und Kareem Burge, verklagt wurde, weil er angeblich versucht hat, das Copyright von «Reasonable Doubt» als NFT zu verkaufen.
Das ist aus zwei Gründen interessant. Einerseits zeigt es, dass nach wie vor ungeklärt ist, in welchem Verhältnis das Copyright des NFT zum Originalkunstwerk steht. Andererseits unterstreicht es, dass sich auch etablierte Künstler, und Jay-Z gehört sicher dazu, den NFT zuwenden.
Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, hat zu Beginn des Monats einen Teil eines Quellcodes als NFT zur Auktion angeboten. Gemäss Sotheby’s wurden insgesamt 51 Gebote abgegeben, und für 5,4 Mio. $ wurde verkauft.
Kryptounternehmen stossen weiter in den Bereich Sport & Entertainment vor. Crypto.com, eine Plattform mit über 10 Mio. Nutzern, geht eine Partnerschaft mit der führenden Mixed Martial Arts Promotion UFC ein. Start der Branding-Kooperation war der Kampf von Conor McGregor und Dustin Poirier am 10. Juli in Las Vegas.
Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.