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17:56 Uhr - 24.10.2014

Zustimmung zum Euro bricht in Italien ein

Die Europäische Kommission hat die Ergebnisse ihrer jährlichen Umfrage zur Akzeptanz der Gemeinschaftswährung veröffentlicht.

Es gab Zeiten, da zählte Italien zu den eifrigsten Verfechtern des Euros. Das war einmal. Erstmals unterstützt nur noch eine Minderheit der Bevölkerung im Belpaese die gemeinsame Währung. 43% der Befragten halten den Euro für eine gute Sache. Letztes Jahr waren es noch 52%. Nirgendwo hat sich die Stimmung stärker verschlechtert. Das ergibt die heute veröffentlichte Umfrage der Europäischen Kommission Flash Eurobarometer, die einmal pro Jahr in allen Eurostaaten durchgeführt wird.

Zustimmung zum Euro
zoomItalien zählt zudem den grössten Anteil der Eurokritiker: 47% der Befragten. Zypern folgt mit 46% Ablehnung und nur 42% Zustimmung (die geringste in allen Ländern).

Eurobarometer im Überblick
zoomIm Durchschnitt der achtzehn Staaten liegt die Zustimmung stabil auf 57% der Bevölkerung. An der Spitze der Euro-Turbos steht wie letztes Jahr Irland. In Estland hat sich die Stimmung am meisten verbessert, von 58% der Bevölkerung im vergangenen Jahr auf 73% in diesem. Deutschland liegt mit jeweils 65% in beiden Jahren im oberen Drittel.

Frauen sind skeptischer gegenüber dem Euro eingestellt als Männer. Auch das ergibt das Flash Eurobarometer. 62% der männlichen Befragten halten die Gemeinschaftswährung für eine gute Sache, aber nur 51% der weiblichen. Und nur 29% der Männer, aber 37% der Frauen bezeichnen sie als schlechte Idee.

Der Euro wurde 1999 in den ersten elf EU-Staaten eingeführt. Er sollte nach Überzeugung seiner politischen Verfechter wie des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl Europas Nationen zusammenschweissen. Nach mehr als anderthalb Jahrzehnten scheint diese Absicht gescheitert zu sein: Nur knapp jeder vierte Befragte (24%) in der Eurozone antwortet, dass er oder sie sich dank der gemeinsamen Währung mehr als Europäer fühle. Die europäische Identität hat der Euro nicht gestärkt.

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