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07:51 Uhr - 21.08.2015

Goldbachs Glaube

Der Werbevermarkter hat ein gutes erstes Halbjahr hinter sich. Für die Zukunft setzt er einiges auf Deutschland.

Eine Investition in die Aktien Goldbach Group (GBMN 18.75 -2.09%) ist Glaubenssache – es braucht den Glauben, dass es mit den Wachstumsplänen des Werbevermarkters diesmal klappt. Das Wachstum soll vor allem auch aus dem Markt Deutschland kommen: Eine wichtige Rolle spielt hier die im letzten Oktober gegründete Tochter Goldbach Germany respektive der sich im Aufbau befindende Bereich Ad Sales Deutschland: Er hat im ersten Halbjahr, bei Aufbaukosten von 2,1 Mio. Fr., erstmalig einen Umsatz von 1,4 Mio. Fr. erzielt. Per August hat er siebzehn meist kleinere TV-Sender unter Vertrag. Bis Ende Jahr soll dieses Vermarktungsportfolio «substanziell» ausgebaut werden, sagte Finanzchef Lukas Leuenberger.

Ein langer Weg in Deutschland

Mit dem aktuellen Bestand ist im relevanten deutschen Marktsegment ein Anteil von 0,5% zu erreichen, fügte CEO Michi Frank an der Telefonkonferenz an. Nach seiner Einschätzung braucht es einen Anteil von 1 bis 1,5%, um die Gewinnschwelle zu erreichen. Frank glaubt, dies sei 2016 zu schaffen.

Bisher wird also mit kleinen Zahlen gespielt. Unklar ist, wann Ad Sales Deutschland einen substanziellen Gewinnbeitrag liefert. Es braucht Geduld, da das Wachstum auf organischem Weg angestrebt wird – nicht via Übernahmen, mit denen man in der Vergangenheit in Osteuropa bittere Erfahrungen machte.

Wachstum im Schweizer Stammgeschäft

Massgebend für Goldbach bleibt auf absehbare Zeit der Bereich Ad Sales Schweiz. Er macht das Geld zur Hauptsache mit der Vermarktung von Werbefenstern privater TV-Sender in der Schweiz, vorab von deutschen Sendern wie RTL. Im ersten Halbjahr lag die Zuwachsrate dieses TV-Geschäfts im hohen einstelligen Bereich. Insgesamt stieg der Umsatz von Ad Sales Schweiz 8,5% auf 197,8 Mio. Fr.

Das entsprach 87% des Gruppenumsatzes, der sich 4,5% auf 226,8 Mio. Fr. erhöhte. Dabei kletterten das Betriebsergebnis 9,2% auf 10,7 Mio. Fr. und der Halbjahresgewinn, nach Abzug der hohen Minderheitsanteile, drei Viertel auf 2,4 Mio. Fr.

Aktien sind stattlich bewertet

Die Goldbach-Führung sagt, der Gewinn werde sich 2015 im Vergleich zum Vorjahr (2,5 Mio. Fr.) mindestens verdoppeln – ein solcher Sprung ergibt sich aber schon durch den Wegfall von Einmalbelastungen. Die Aktien notieren zum Kurs-Gewinn-Verhältnis 2015 von 19 – sie sind also nicht günstig. Ansehnlich ist die geschätzte Dividendenrendite von 4,2%.

Die komplette Historie zur Goldbach Group finden Sie hier. »

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