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01:41 Uhr - 21.10.2014

Apple verblüfft

Der IT-Riese aus dem Silicon Valley hat die Erwartungen mit den Quartalszahlen klar übertroffen. Das weckt auch Zuversicht für das Weihnachtsgeschäft.

Je grösser ein Unternehmen, desto schwieriger wird es mit Wachstum. Umso eindrücklicher sind die Zahlen, die Apple für das vergangene Quartal präsentiert. Der weltgrösste Konzern hat den Umsatz 12% auf über 42 Mrd. $ ausgebaut. Das entspricht einem neuen Rekord und übersteigt die Analystenprognosen von 39,9 Mrd. $ deutlich.

Dasselbe gilt unter dem Strich: Gemessen an der Vorjahresperiode hat sich der Gewinn 13% auf 8,5 Mrd. $ verbessert. Weil der IT-Konzern in massivem Stil eigene Aktien zurückkaufte, nahm das Ergebnis pro Titel überproportional 20% auf 1.42 $ zu. Wallstreet hatte mit 1.30 $ gerechnet.

Apple hat in den letzten drei Monaten für 20 Mrd. $ eigene Titel erworben. Seit dem Start der neuen Ausschüttungspolitik im Sommer 2012 hat das Unternehmen durch Rückkäufe und Dividenden inzwischen 94 Mrd. $ an die Aktionäre ausgeschüttet. Dem Investor Carl Icahn ist jedoch selbst das zu wenig. In einem offenen Brief hat er letzte Woche gefordert, dass Apple allein für Aktienrückkäufe bis zu 100 Mrd. $ ausgeben soll.

CEO verbreitet Optimismus

Der robuste Leistungsausweis nährt Hoffnung auf ein solides Geschäft im laufenden Berichtszeitraum, der für Apple wegen des Weihnachtsgeschäfts jeweils der wichtigste des Jahres ist. «Wir steuern mit der bisher besten Produktpalette auf die Festtage zu», lässt sich CEO Tim Cook in der Pressemitteilung zitieren.

Eine Schlüsselrolle werden das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus spielen. Die neue Generation von Mobilfunktelefonen ist seit dem 19. September auf dem Markt, womit die Verkaufszahlen der ersten neun Tage ins Quartalsergebnis eingeflossen sind. Mit insgesamt 39,3 Mio. hat Apple dabei 16% mehr Telefone verkauft als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit 37,8 Mio. Stück gerechnet.

Weniger rund lief das Geschäft mit dem iPad. Die Zahl der verkauften Tablet-Computer nahm 13% auf 12,3 Mio. ab, wogegen Analysten 13 Mio. prognostiziert hatten. Es ist damit bereits das dritte Quartal in Folge, in dem der iPad-Absatz rückläufig ist. CEO Cook hat vergangene Woche mit dem iPad Air 2 ein neues Modell präsentiert.

Wallstreet reagiert wohlwollend

Für das laufende Quartal stellt Apple 63,5 bis 66,5 Mrd. $ Umsatz in Aussicht. Die Bruttomarge soll 37,5 bis 38,5% betragen. In den vergangenen drei Monaten belief sie sich auf 38% und kam damit am oberen Ende der Unternehmensprognose von 37 bis 38% zu liegen.

Die Aktien Apple rückten am Montag im Tagesverlauf 2,1% auf 99.76 $ vor. Nach der Resultatpublikation am frühen Abend bewegten sie sich nachbörslich weitere 1,5% im Plus.

Das solide Ergebnis steht im Kontrast zum durchwachsenen Geschäftsgang von Samsung Electronics. Dem koreanischen Rivalen machen zusehends Billiganbieter aus China zu schaffen. Für das Quartal per Ende September sagt er erneut ein sinkendes Betriebsergebnis voraus, wie das schon in den vorangegangenen drei Berichtsperioden der Fall war.

Noch schlechter geht es Branchennachbar IBM. Konzernchefin Ginni Rometty musste am Montag einräumen, dass Big Blue das Ziel von 20 $ Gewinn pro Aktie bis 2015 nicht erreichen wird. Die Valoren gaben bis Börsenschluss über 7% nach und schlossen zu 169.10 $ auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren.

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