Es war ein gutes Jahr für amerikanische Valoren. «Finanz und Wirtschaft» zeigt Ihnen, welche Titel am meisten avanciert sind – und welche die grössten Verluste erlitten haben.
Der US-Leitindex S&P 500 startete mit 2506,85 Punkten ins Jahr und schloss am Freitag bei 3221,22. Mit einem Plus von 28,5%* ist das die beste Jahresperformance seit 2013.
Wer am 1. Januar 155.41 $ in eine Apple-Aktie investiert hat, kann sie heute für 279.44 $ weiterverkaufen. Analysten gehen davon aus, dass die Titel nächstes Jahr weiter zulegen werden. So plant Apple unter anderem, 2020 ein neues «Budget-iPhone» für knapp 400 $ zu lancieren. Es soll die geschätzten 200 Mio. Nutzer des älteren iPhone 6 dazu motivieren, sich ein neues Smartphone zu leisten.
Halbleiterbranche gefragt
Die drei grössten Gewinner im S&P 500 stammen dieses Jahr allesamt aus der Halbleiterbranche: AMD führen den Index mit einer Kurssteigerung von 139,2% an, dahinter folgen Lam Research mit +123,1% und KLA mit +103,2% (vgl. Tabelle).
Halbleiteraktien zählen zu den zyklischen Werten. Sollte sich die globale Wirtschaft abkühlen, dürften sie zu den Leidtragenden gehören. Allerdings wird für 2020 mit weiterhin steigender Chipnachfrage gerechnet, auch dank dem Ausbau der 5G-Netzwerke.
Technologie dominiert
Beinahe ein Viertel der Avance des S&P 500 geht auf das Konto der vier Tech-Giganten Apple, Microsoft, Alphabet und Facebook (vgl. Tabelle).
Microsoft und Facebook sind beide jeweils gut 57% geklettert. Bei Microsoft überzeugte das Cloud-Computing-Geschäft die Anleger, und Facebook gelang es in jeder Berichtssaison, die Erwartung der Analysten zu übertreffen.
Amazon sind dieses Jahr «nur» 18% avanciert. Dazu ist anzumerken, dass die Titel 2018 ein Hoch von über 2000 $ erreichten, dann aber im Rahmen der Börsenschwäche des vergangenen Dezembers ein Drittel ihres Werts einbüssten. Momentan notieren sie bei 1786.50 $.
Konsumtitel uneinheitlich
Auf dem vierten Rang der prozentuellen Veränderung im S&P 500 liegt ein Unternehmen ausserhalb des Technologiesektors: Die Valoren des Discounters Target haben 101,6% zugelegt. Das ist deutlich mehr als diejenigen des Konkurrenten Walmart (+31,8%).
Zudem lässt sich bei den Detailhändlern kein klarer Trend beobachten: Die Papiere des Warenhausbetreibers Macy’s rangieren mit Abgaben von 41,1% gar auf dem zweitletzten Platz. Ein wichtiger Grund der Kursschwäche ist darin zu finden, dass traditionelle Detailhändler von Online-Giganten wie Amazon immer stärker aus dem Markt gedrängt werden.
Der letzte Platz gebührt einem eigentlichen Gewinner: Die Titel von Abiomed, einem Hersteller medizinischer Implantate, haben dieses Jahr beinahe 50% verloren. Auf das ganze vergangene Jahrzehnt gerechnet haben sie jedoch 1950% zugelegt – nur der Streamingdienstleister Netflix (+25,9% dieses Jahr, +3438% im Jahrzehnt) und der Fintech-Dienstleister MarketAxess (+17,4% dieses Jahr, +2862% im Jahrzehnt) vermochten diesen Wert zu übertreffen.
Kein klarer Trend im Dow Jones
Der dreissig Titel umfassende Dow Jones Industrial Average Index hat dieses Jahr rund 22% gewonnen und schloss am Freitag bei 28’455,19 Punkten. Da er nach den Aktienkursen gewichtet ist, ist er weniger repräsentativ für den Gesamtmarkt als der S&P 500.
So ist Goldman Sachs der zweitstärkste Indextreiber, direkt hinter Apple. Zusammen sind sie für 1289,5 des Punktegewinns verantwortlich. Apple rangieren zusammen mit Microsoft und JPMorgan Chase auf den vordersten Plätzen bezüglich diesjähriger Kursavancen (vgl. Tabelle).
Die beiden grössten Verlierer im Dow Jones Industrial sind Pfizer (–6,8%) und die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance (–11,9%).
* Die Kursberechnung in diesem Artikel bezieht sich auf die Periode vom 1. Januar 2019 bis zum 20. Dezember 2019, sofern nicht anders angegeben – Dividendenauszahlungen werden nicht berücksichtigt.
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