Die Schweiz reagiert damit auf die Verbreitung einer neuen Coronavirusform auf der britischen Insel. Auch andere Länder schliessen ihre Grenzen. Das Pfund verliert an Wert.
Eine neue Form des Coronavirus hat am Wochenende im Vereinigten Königreich für erheblichen Wirbel gesorgt. Diese Mutation soll sich bis zu 70% schneller verbreiten als der bisher bekannte Virus. Allerdings sei der Krankheitsverlauf weitgehend unverändert, auch die Mortalitätsrate steige bei der neuen Covid-19-Variante nicht an, heisst es aus britischen Kreisen.
Die Schweiz hat ab Sonntag Mitternacht den Flugverkehr ins Vereinigte Königreich und Südafrika, wo die neue Variante ebenfalls vorgefunden wurde, bis auf Weiteres eingestellt. Dies teilte das Bundesamt für Zivilflugfahrt (BAZL) am Sonntagabend auf ihrer Webseite mit. Auch andere Länder haben am Sonntag mit ähnlich drastischen Massnahmen auf die Entdeckung reagiert. Unter anderem haben Deutschland, Österreich, Belgien, die Niederlande und Italien ein Verbot von Flügen aus Grossbritannien und Nordirland verhängt. Die EU-Mitgliedsstaaten können sich dabei auf eine EU-Verordnung berufen, womit die Regelung vorerst bis zum 31. Dezember gelten wird.
Bereits am Samstag hatte Premierminister Boris Johnson auf die jüngsten Entwicklungen mit der Einführung von neuen Restriktionen für London und den Südosten des Landes reagiert. Dort gilt mindestens für die nächsten zwei Wochen ähnliche Einschränkungen wie zuletzt im zweiten Lockdown im November. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte in einer BBC-Politsendung, dass die Massnahmen schlimmstenfalls während Monaten in Kraft bleiben könnten, bis die als verletzlich geltenden Personen durchgeimpft seien.
Die Gespräche um die Vermeidung eines chaotischen Austritts Grossbritanniens aus der Europäischen Union (EU) sind auch am Sonntag ergebnislos verlaufen. Matt Hancock sagte gegenüber der BBC, dass die Forderungen der EU bezüglich der Fischereirechte weiterhin «inakzeptabel» seien. Zuvor hatten sich die beiden Chefunterhändler, Lord David Frost und Michel Barnier, zu einem weiteren Austausch getroffen. Gemäss übereinstimmenden Informationen von Nachrichtenagenturen bleiben die Gespräche aber schwierig mit erheblichen Differenzen zwischen den beiden Verhandlungsseiten.
Aufgrund der jüngsten Entwicklungen gibt das Pfund einen Teil der Gewinne der Vorwoche wieder ab. Hoffnungen auf einen Deal bis zum Wochenende hatten die britische Währung zum Dollar und Euro angetrieben. Nun steht dem britischen Pfund eine weitere Bewährungsprobe bevor.
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