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10:45 Uhr - 10.03.2016

Kardex nähert sich der Hochform

Die Lagerlogistik boomt. Davon profitiert Kardex. Die Profitabilität wächst kräftig, die Dividende wird 30% erhöht.

Effiziente und kostensparende Logistiklösungen für Unternehmen in Industrie und Handel sind mehr denn je gefragt. Stichworte sind etwa Industrie 4.0, der Nachholbedarf in Asien und die Reindustrialisierung in den USA.

Die ausgezeichnete Stimmung im Lagerlogistikmarkt allein hätte Kardex (KARN 74.8 2.47%) nicht ein solch ausgezeichnetes Jahr beschert. Auch eigene Anstrengungen trugen dazu bei, dass die Profitabilitätszahlen allesamt mit zweistelligen Prozentraten zunahmen. Der Personalbestand wuchs deutlich geringer als der Umsatz.

Währungsgewinner

Die auf automatische Lager- und Transportsysteme spezialisierte Kardex profitierte jedoch auch von einem günstigen Währungseffekt. Die Gesellschaft produziert in Deutschland und bilanziert in Euro.

Das hohe Umsatzwachstum hatte Skaleneffekte zur Folge. Betriebsgewinn (Ebit) und Überschuss wuchsen überproportional und mehr als erwartet. An die Aktionäre werden 30% mehr als im Vorjahr ausgeschüttet, in Form einer steuerfreien Nennwertrückzahlung. Die nicht besonders liquiden Nebenwerte rentieren mithin 4%.

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Erstmals beide Divisionen gut

Die Hauptdivision Remstar (dynamische Lagersysteme) verzeichnete ihr bisher bestes Geschäftsjahr. Die operative Marge übertraf mit 13% das Zielband von 7 bis 12%.

Zum ersten Mal erreichte die mit weniger Kapital arbeitende Division Mlog (Hochregallager) mit 4,7% die Vorgabe von 4 bis 6% Betriebsspanne. Das 2012 veränderte Geschäftsmodell zahlt sich zunehmend aus. Mlog verzichtet nunmehr auf risikoreiche Grossprojekte und baut das rentable Servicegeschäft aus.

Sehr viel Cash auf Lager

Die Bilanz ist mit einem Eigenkapitalanteil von fast 60% kerngesund geblieben. Die gewachsene Nettoliquidität von 112 Mio. € lässt Raum für die Finanzierung von Akquisitionen. Das Management geht in dieser Hinsicht aber vorsichtig ans Werk.

In der Führung gibt es einen Wechsel. Felix Thöni gibt seine Funktion als Delegierter des Verwaltungsrats ab und wird Vizepräsident. Die operative Verantwortung als CEO übernimmt der Deutsche Jens Fankhänel (51), seit 2011 Leiter von Remstar. Er behält die Führung der Division.

Die Aussichten von Kardex bleiben mit Blick auf den 15% höheren Auftragsbestand gut. Die Vorhersehbarkeit (Visibilität) beträgt freilich gerade im Fall von Remstar nur ein paar Monate.

Die Kardex-Aktien haben sich seit dem Fast-Konkurs des Unternehmens 2011 überaus kräftig erholt. Das mittlerweile robuste Geschäftsmodell der Gruppe, die sehr solide Finanzlage und das strukturelle Wachstum der Branche bieten aber die Chance, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist.

Die komplette Historie zu Kardex finden Sie hier. »

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