Die Schweizerische Nationalbank investiert zur Diversifizierung ihres Devisenbestands Milliardenbeträge in US-Aktien. Trotz der Turbulenzen an den Börsen ist dieses Portfolio weiter gewachsen.

Um den Franken zu schwächen, hat die Schweizerische Nationalbank  (SNB) grosse Devisenreserven angehäuft. Diese Mittel investiert sie unter anderem in amerikanische Aktien und muss ihre Positionen der US-Börsenaufsicht SEC quartalsweise melden.

Wie aus den aktuellen Unterlagen hervorgeht, hat die SNB ihr Engagement im vierten Quartal weiter ausgebaut. Belief sich das Portfolio an US-Aktien Ende September auf knapp 39 Mrd. $, so waren es per Ende Dezember mehr als 41 Mrd. $.

Insgesamt investiert die SNB in rund 2600 US-Titel. Das grösste Investment bleibt Apple. Im vierten Quartal ist die Beteiligung am IT-Riesen von 10,3 auf 10,4 Mio. Aktien gestiegen. Weil der Kurs der Apple-Valoren im Berichtszeitraum aber 4,5% einbüsste, hat sich der Wert der Position von 1‘140 auf 1‘094 Mio. $ verringert.

Quelle: SEC

Die Rangliste der fünfzehn grössten Positionen ist bis zum Jahresende relativ konstant geblieben. Ausser Apple befinden sich weiterhin der Google-Mutterkonzern Alphabet, Microsoft, Exxon Mobil und Johnson & Johnson unter den fünf gewichtigsten Engagements.

Die grösste Veränderung betrifft Amazon. Die Titel des Online-Versandkonzerns sind in der Berichtsperiode 32% vorgeprescht. Zudem hat die SNB den Bestand an Amazon-Aktien auf gut 722’500 Stück ausgebaut. Entsprechend stieg der Wert der Position von rund 360 auf 490 Mio. $.

Quelle: SEC

Nicht mehr unter den fünfzehn grössten Positionen befinden sich die Papiere des US-Pharmariesen Merck. Die Titel haben ihren Platz auf der Rangliste an die Aktien der Baumarktkette Home Depot abgegeben, die im Schlussquartal mehr als 14% avancierten.

Interessant wird sein, wie sich das amerikanische Aktienportfolio im ersten Quartal des laufenden Jahres entwickelt. Seit Anfang Jahr hat der Leitindex S&P 500 rund 5,5% an Terrain verloren. Verglichen mit dem Stand von Ende Dezember hätte das Portfolio damit fast 2,3 Mrd. $ an Wert verloren.

Mit amerikanischen Aktien ist die SNB jedoch noch relativ gut gefahren. Gemessen am Euro Stoxx 50 haben europäische Aktien im selben Zeitraum 7,8% an Terrain verloren. Auch der MSCI World Index notiert 7,6% im Minus.

Grundsätzlich investiert die Nationalbank in Aktien auf passiver Basis. Sie legt weltweit und indexnah an und hält nach diesem Konzept etwa 6000 Einzeltitel. So werden gemäss Angaben der SNB rund 90% der globalen Marktkapitalisierung abgedeckt

Mit dieser Strategie wollen die Schweizer Währungshüter auf eine breite Diversifikation setzen und sicherstellen, dass die Beteiligung an einzelnen Unternehmen im Rahmen des entsprechenden Referenzindex ausfällt. Die Nationalbank betreibt also kein Stock Picking.

In gewissen Punkten behält sich die SNB allerdings vor, aktiv in die Aktienallokation einzugreifen. So investiert sie beispielsweise nicht in mittel- und grosskapitalisierte Banken, zur Vermeidung von Interessenkonflikten.

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