Aktien übertreffen auch 2017 alle anderen Anlageklassen. Die grosse Überraschung war die Stärke des Euros und der Schwellenländer.
Die Party geht weiter. Wie schon im Vorjahr notieren 2017 sämtliche Anlageklassen im Plus. Am besten schneiden einmal mehr Aktien ab. So hat der Weltaktienmarkt inklusive Dividenden seit Jahresbeginn in Dollar über 20% abgeworfen. Auch mit Anleihen resultierte eine respektable Rendite von fast 7%, ebenfalls in Dollar. Einzig mit Rohstoffen war kein Staat zu machen – der Rohstoffindex von Bloomberg notiert nur knapp im Plus.
Obenauf schwingen mit einem Ertrag von 36% Schwellenländeraktien. Das mag überraschen, galten Emerging Markets Anfang Jahr doch als verwundbar wegen der protektionistischen Pläne von US-Präsident Donald Trump und der Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank, die den Dollar erstarken lassen sollten. Doch es kam anders – das Fed hat die Zinsen zwar drei Mal erhöht, doch der Dollar verliert zum Franken über 4%. Offensichtlich haben Anfang Jahr zu viele Anleger auf einen starken Dollar gesetzt.
Starker Euro – schwache Börse
Für die meisten Experten völlig unerwartet war die Stärke des Euros. Zu Beginn des Jahres fürchteten viele Anleger die politischen Risiken in Europa. Die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich brachten aber gemässigte Kandidaten an die Macht. Weil sich gleichzeitig die Konjunktur auch in den lange kriselnden Peripheriestaaten erholte, war der Weg frei für eine Aufwertung der Gemeinschaftswährung. Zum Franken gewann sie über 9%.
Die Währungsverschiebungen waren auch der Grund, warum die Börsen der wichtigsten Industrieländer in Franken in etwa den gleichen Ertrag abwarfen. In Lokalwährung schnitten US- und japanische Aktien mit einem Plus von über 20% am besten ab, während der Euro Stoxx 50 (Euro Stoxx 50 3507.06 -0.49%) nicht einmal 10% zulegen konnte. In Franken gleichen sich die Differenzen aber beinahe aus.
Schweiz hält mit
Mithalten konnte dieses Jahr auch die heimische Börse. 2016 noch einer der wenigen mit einer Minusrendite, notiert der Swiss Market Index (SMI (SMI 9388.43 -0.18%)) dieses Jahr 18% höher. Dies, obwohl Schwergewichte wie Roche (ROG 246.3 -0.44%), Novartis (NOVN 82.55 -0.18%) oder Swiss Re (SREN 91.25 -0.16%) weiterhin unterdurchschnittlich abgeschnitten haben. Dafür hat der SMI Mid, der die dreissig liquidesten Mid Caps enthält, mit einer Rendite von 34% ein weiteres Rekordjahr hinter sich.
Bei den Festverzinslichen schwingen Wandel-, Schwellenländer- und Hochzinsanleihen obenauf. Das erstaunt angesichts der guten Stimmung wenig. Weniger rund lief es den Staats- und den Frankenanleihen, die nur knapp im Plus notieren. In Franken musste mit US-Treasuries sogar ein Verlust hingenommen werden.
Bei den Rohstoffen überdeckt die Schwäche der Agrarprodukte und des Energiekomplexes die erfreuliche Entwicklung bei den Industriemetallen, die fast 30% in die Höhe schossen. Auch Edelmetalle haben kein schlechtes Jahr hinter sich. In Franken resultiert mit Gold (Gold 1303.04 0.7%) ein Plus von fast 8%. Gar noch besser hat Rohöl der Sorte Brent (Brent 66.45 -0.17%) abgeschnitten. Trotzdem verloren Rohstoffe in Franken 3%.
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