Die Bank war 2021 flott unterwegs. Eine Kapitalerhöhung soll zu mehr Gewinn führen. Die Aktien enttäuschen bislang.
Luzern kann mit seiner Kantonalbank zufrieden sein. Fast 83 Mio. Fr. fliessen dem Kanton dank seines Anteils von 61,5% für das Jahr 2021 zu. Auch die übrigen Aktionäre profitieren vom erfolgreichen Geschäftsgang: Die Dividende wird bei 12.50 Fr. gehalten und lässt die Titel mit 3,2% rentieren. Die Kursentwicklung hat in den letzten zwölf Monaten aber enttäuscht. Die LUKB-Papiere haben sich nicht verteuert, während andere Schweizer Bankwerte teils deutlich zugelegt haben.
Dabei kann das Jahresergebnis überzeugen. Der Ertrag wurde fast ein Zehntel auf 581 Mio. Fr. gesteigert, der Gewinn fiel 13% höher auf 246 Mio. Fr. aus; nach Abzug von Reserven stand er 5% höher bei 221 Mio. Fr. Die verwalteten Vermögen wurden 14% auf knapp 37 Mrd. Fr. erhöht, wobei ein Grossteil auf frisches Kundengeld zurückgeht. Zudem gehört die LUKB weiterhin zu den effizientesten Kantonalbanken des Landes: Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (42,9%) wurde im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert.
Ziel von CEO Daniel Salzmann ist es, bis 2025 kumuliert einen Gewinn von 1,025 bis 1,1 Mrd. Fr. zu erwirtschaften, also im Schnitt über 250 Mio. Fr. jährlich. Das ist insofern ambitioniert, als 2021 ein besonders günstiges Marktumfeld für Banken bot. Neuerdings dürfte das Umfeld steigender Zinsen der Kantonalbank in die Hände spielen. Denn das Zinsgeschäft ist auch für sie der mit Abstand grösste Ertragspfeiler (vgl. Grafik). Trotz Margendruck wegen der bislang niedrigen Zinsen hat sie den Zinserfolg knapp 2% gesteigert. Dabei halfen höhere Volumen und Absicherungsgeschäfte.
Dynamischer war die Entwicklung im Kommissions- und im Handelsgeschäft. Dort vergrösserte sich der Ertrag 17 respektive knapp 3%. Das Handelsgeschäft umfasst bei der LUKB auch die Emission und den Handel eigener strukturierter Produkte. Aussergewöhnlich für eine Kantonalbank ist der «übrige ordentliche Erfolg», den die LUKB verbuchen kann. Wegen der hohen Volatilität an den Börsen in den Jahren 2020 und 2021 hat sich der Wert von Beteiligungen und alternativen Anlagen stark erhöht. Diese Buchgewinne sind nun teilweise realisiert worden und haben rund 37 Mio. Fr. in die Kassen der Bank gespült, deutlich mehr als in den Vorjahren.
Überraschend kam die Ankündigung, dass die Bank nächstes Jahr eine Kapitalerhöhung über 500 Mio. Fr. durchführen will. Gemäss Salzmann wird damit das «Fundament für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Geschäftsmodells» gelegt sowie die Handlungsfreiheit bei steigenden Eigenmittelanforderungen gesichert. Zudem stellt er die Erhöhung des Gewinnziels bis 2025 in Aussicht. Die Dividende soll für 2023 trotz der Kapitalmassnahme auf bisherigem Niveau verharren.
Für das laufende Jahr ist Salzmann «vorsichtig optimistisch». In der Pandemie sei die Bank weitgehend von negativen Folgen verschont geblieben. Wenn das so bleibe, sei es das Ziel, einen Konzerngewinn auf Vorjahreshöhe zu erreichen. Die LUKB-Aktien reagierten am Donnerstag positiv auf das Ergebnis. Mehr Kursdynamik ist nicht absehbar, zumal die Valoren mit einem Kurs-Buch-Verhältnis von 1,2 und einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (2022) von 15 für einen Kantonalbanktitel anspruchsvoll bewertet sind. Sie eignen sich aber weiterhin als eine Art Bondersatz.
Die komplette Historie zur Luzerner Kantonalbank finden Sie hier.»
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