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18:05 Uhr - 02.08.2016

Richemont stehen neu im Visier der Leerverkäufer

Bei den Aktien des Uhren- und Schmuckherstellers wird vermehrt auf sinkende Kurse gewettet.

Schwierige Zeiten im Luxusgütersegment haben Shortseller erneut auf den Plan gerufen. Unter den zehn am häufigsten leerverkauften Aktien im Swiss Performance Index (SPI (SXGE 8713.96 -1.29%)) befinden sich neu Richemont (CFR 56.4 -4.33%). Gemäss dem Finanzdatendienst Markit waren am Montag 8,4% der ausstehenden Aktien des Luxusgüterkonzerns leerverkauft – 4% mehr als vor Monatsfrist. Der Branchennachbar der Swatch Group (UHR 248.1 -2.36%) leidet ebenfalls unter einem Rückgang der Nachfrage.

zoomSpitzenreiter bleiben Swatch Group. Die Aktien des Uhrenkonzerns führen die Liste an. Die Short-Positionen machten 24,5% der ausstehenden Titel aus. Gegenüber dem Vormonat wird aber weniger auf einen Kurszerfall gewettet. Der Anteil der Leerverkäufe sank 5%. Eine Erklärung ist der Kurssturz nach der Gewinnwarnung Mitte Juli. Die Entwicklungen in Hongkong, Frankreich und der Schweiz belasteten das Geschäft. Daraufhin markierten die Aktien ein Mehrjahrestief, was das Potenzial für weiter fallende Kurse begrenzen könnte. Bisher ist die Strategie der Leerverkäufer aber aufgegangen – seit Jahresbeginn haben die Titel der Swatch Group ein Drittel an Wert verloren.

Ein gestiegenes Interesse von Leerverkäufern verzeichnete der Finanzdienstleister Leonteq (LEON 64 1.67%). Der Anteil geshorteter Aktien legte 10% auf 10,9% zu. Marktteilnehmer zweifeln an der Transformation vom Derivatspezialisten zum Plattformanbieter. Der Semesterausweis – der die Erwartungen übertreffen konnte – änderte daran nur wenig. Auftrieb erhielten die Aktien hingegen von der Meldung im Juli, dass der aktive Investor Veraison die Beteiligung am Finanzdienstleister auf über 5% ausgebaut hat. Seit dem Jahrestief von Mitte Juni avancierten die Titel 30%.

Ausser in Leonteq und Richemont sank das Interesse der Leerverkäufer in den zehn am stärksten geshorteten Aktien. Am deutlichsten war der Rückgang von 16% in AMS (AMS 31 -3.58%). Die Halbjahreszahlen des Chipherstellers wurden positiv aufgenommen. Im zweiten Quartal konnte AMS zudem die Abhängigkeit von Smartphone- und Tablet-Herstellern reduzieren. Um 14% sanken die Leerverkäufe in Logitech (LOGN 19.35 0%). Der PC-Zubehörspezialist hatte Ende Juli starke Zahlen vorgelegt. Im Tagesverlauf waren die Titel 14% vorgerückt.

Insgesamt rechnen weniger Marktakteure mit sinkenden Kursen am Schweizer Aktienmarkt. Die Anzahl der Short-Positionen gemessen an der Anzahl ausstehender Aktien im SPI reduzierte sich auf 1,7 nach 1,8% im Vormonat. Dies ist der erste Rückgang nach zwei Anstiegen im Monatstakt in Folge.

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