Zurück zur Übersicht
18:16 Uhr - 16.10.2014

US-Regierung lobt Politik der SNB

Das amerikanische Finanzdepartement stellt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gute Noten aus. Von Deutschland fordert es jedoch mehr Engagement, um die Inflation in der Eurozone zu stimulieren.

Die amerikanische Regierung sieht das Währungsregime der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gegenüber der EU in überraschend positivem Licht: «Der Mindestwechselkurs hat zum Wiederaufkommen von Inflation und zu einer generellen Stabilisierung der Wirtschaft beigetragen», schreibt das US-Schatzamt zur Konjunkturlage in der Schweiz im halbjährlichen Report an den Kongress.

Ein dauerhaftes Festhalten am Mindestkurs befürwortet das Treasury allerdings nicht: «Wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen normalisieren, ist die Rückkehr zu einer sich frei bewegenden Währung wünschbar», heisst es im US-Bericht zur internationalen Wirtschafts- und Wechselkurspolitik weiter.

Schweiz ist kein «Währungsmanipulator» mehr

Bereits in der letzten Einschätzung vom April schlug die US-Regierung gegenüber der Schweiz einen wohlwollenden Ton an. Das, nachdem sie die Schweiz in früheren Berichten als «Währungsmanipulator» angeprangert hatte.

Von Deutschland verlangt das Treasury hingegen mehr Engagement, um das Risiko einer Deflation in der Eurozone zu bekämpfen: «Eine höhere Inflation würde den Heilungsprozess am europäischen Arbeitsmarkt beschleunigen», hält es dazu fest. Das, weil «eine höhere Teuerungsrate in starken Volkswirtschaften wie Deutschland den Ländern an der Peripherie mehr Spielraum geben würde, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern».

Mindestlohn in Deutschland wird begrüsst

Die US-Regierung fordert deshalb «speziell in Ländern mit einem Leistungsbilanzüberschuss wie Deutschland» Massnahmen, um die Nachfrage im Heimmarkt zu erhöhen. «Deutschlands Einverständnis, erstmals einen Mindestlohn in der gesamten Wirtschaft einzuführen, bedeutet mit Blick auf dieses Ziel einen Fortschritt», schreibt das Treasury in seinem Bericht.

Der Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands belief sich im ersten Halbjahr auf 7,1% des Bruttoinlandprodukts. Vor diesem Hintergrund begrüssen die Amerikaner, dass die Europäische Kommission dies als «Ungleichgewicht identifiziert hat, das beobachtet werden muss». Dennoch «bleibt abzuwarten», ob dann auch konkrete Massnahmen folgen würden, relativiert das US-Schatzamt mit einer gewissen Skepsis.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.