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19:23 Uhr - 25.01.2016

Erneut Bank vor dem Aus wegen US-Steuerstreit

Die Beilegung des US-Steuerstreits fordert wohl ein drittes Opfer. Nach der Bank Wegelin und der Bank Frey steht eine weitere Zürcher Privatbank vor der Einstellung ihres Betriebs.

Die Leodan Privatbank hat heute Dienstagmorgen im Schweizerischen Handelsamtsblatt ihre Absicht angekündigt, ihre Tätigkeit als Bank und Effektenhändler aufzugeben und damit auch die Entlassung aus der Aufsicht der Finanzmarktaufsicht Finma zu beantragen. Damit bestätigt die Bank Informationen des US-Justizdepartements (DoJ), das bereits am Vortag in einer Mitteilung erwähnte, dass die Bank ihre Tätigkeit heruntergefahren habe. 

Hintergrund dieser Entwicklung ist die Einigung der Bank mit dem DoJ im Rahmen des US-Steuerstreits. Die Zürcher Privatbank hatte sich am Montagabend als 78. Bank der Kategorie 2 mit den US-Justizbehörden auf eine Busse von 0,5 Mio. Fr. geeinigt. Zwar fiel damit die Busse für Leodan vergleichsweise gering aus. Am meisten musste bislang die Tessiner Bank BSI mit 211 Mio. $ auf den Tisch legen. Dennoch reichte offenbar diese Summe, um die Fortführung der Bank in Frage zu stellen. Gemäss DoJ haben die Gesellschafter bereits am 11. Januar an einer Versammlung beschlossen, die Banktätigkeit aufzugeben.

Die Bank, die bis vergangenes Jahr PHZ Privat- und Handelsbank Zürich hiess, habe ab dem kritischen Zeitraum ab August 2008 44 Konten mit US-Bezug gehalten, wobei maximal Vermögen von 59,42 Mio. $ verwaltet wurden.

 

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