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16:43 Uhr - 20.11.2015

Fast die Hälfte der Frankenanleihen im Minus

Eine Auswertung der SIX zeigt, dass obwohl zunehmend mehr Schweizer Obligationen negative Renditen ausweisen, Anleger immer noch Frankenobligationen kaufen.

Anleger kaufen Anleihen, obwohl sie am Ende der Laufzeit weniger zurückerhalten als sie zahlen. Denn immer mehr Schweizer Obligationen weisen eine negative Rendite auf. Das zeigt eine Auswertung der an der SIX Swiss Exchange gelisteten Anleihen inländischer Schuldner, die im Swiss Bond Index (SBI) enthalten sind.

Für beinahe die Hälfte dieser SBI-Frankenobligationen wird eine negative Rendite ausgewiesen. Diese Anleihen haben einen Nominalbetrag von gesamthaft 101,7 Mrd. Fr. Das entspricht ganzen 46% des ausstehenden Volumens im Inlandsegment. Betroffen sind nicht nur Bonds staatlicher Schuldner, sondern genauso von Unternehmensschuldnern, wie zum Beispiel Migros oder Roche (ROG 274.5 0.81%) (RO 272 0.09%).

Diese Entwicklung geht auf die veränderte Struktur der Schweizer Zinskurve zurück, die sich von den Renditen der eidgenössischen Bundesanleihen ableitet. Die Zinskurve hat sich deutlich nach unten verschoben. Mussten im November 2014 Anleger nur mit Laufzeiten bis etwa fünf Jahre mit negativen Renditen vorlieb nehmen, so sind sie heutzutage gezwungen, in Fälligkeiten von über dreizehn Jahren zu investieren, um eine positive Verzinsung zu erzielen.

Ein Ende der Tiefzinsphase ist für die Schweiz nicht in Sicht. Daran ändert die erwartete Leitzinsanhebung der US-Notenbank nichts. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird wohl eine weitere Lockerung beschliessen. So vermutet Credit Suisse (CSGN 23 -2%): Sollte die EZB ihren Einlagenzins weiter senken, dürfte die Schweizerische Nationalbank folgen und ihren Einlagensatz von –0,75% auf –1% reduzieren.

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