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16:20 Uhr - 26.01.2016

Titlis-Bahnen knüpfen an Vorjahreserfolg an

1,18 Mio. Gäste bedeuten erneut Besucherrekord. Die Zentralschweizer schneiden auch im Vergleich mit Jungfraubahnen und BVZ gut ab.

Der Bilderbuchsommer 2015 hat es den Titlis-Bahnen (TIBN 419.5 -3.29%) ermöglicht, die Rekordzahlen aus dem Vorjahr zu toppen. Umsatz und Gewinn nahmen klar zweistellig zu. Das erlaubt die Ausschüttung einer höheren Dividende. Der Start ins laufende Geschäftsjahr war ansprechend, doch zeichnet sich ein Ergebnisrückgang ab, zumal auch der Verkauf von Ferienwohnungen in Engelberg abgeschlossen ist. Die Aktien notierten am Dienstag erst höher, bevor sie im Handelsverlauf Gewinne abgaben.

Wie die Titel anderer Ausflugsbahnen lagen die Aktien der Titlis-Bahnen 2015 in der Anlegergunst weit oben. Sie gewannen 56%. Die Valoren der Jungfraubahn stiegen im gleichen Zeitraum 26%, BVZ (BVZN 553.5 0.27%) aus der Region Zermatt legten sogar 85% zu. In den ersten Wochen 2016 rückten Titlis-Bahnen (+4%) als Einzige vor, die Konkurrenten verloren Terrain, schnitten aber  teils besser ab als der Gesamtmarkt.

Hohe Margen

Die Kursgewinne im Bergbahnsegment fallen auf. Sie haben aber einen realen Hintergrund. Die Gesellschaften sind ertragsstark. Die Titlis-Bahnen sind mit einer operativen Marge von 51,6% auf Stufe Ebitda an der Spitze. Die Jungfraubahn-Gruppe und die BVZ (Matterhorn-Gotthard, Gornergrat) müssen sich mit immer noch guten 41 respektive 39% begnügen.

Trotz gestiegenem Geschäftsaufwand und höheren Abschreibungen nahm der Gewinn der Titlis-Bahnen 26% auf fast 30 Mio. Fr. zu. Die Aktionäre sollen eine von 6 auf 8 Fr. erhöhte Dividende erhalten.

Gemäss CEO Norbert Patt wäre eine grosszügigere Zahlung möglich gewesen, doch habe sich der Verwaltungsrat für eine kontinuierliche Ausschüttungspolitik entschieden. Diese soll auch befolgt werden, wenn wie im laufenden Jahr ein «sehr gutes Ergebnis, das aber kaum an das Rekordjahr anknüpfen kann», erwartet wird.
Wesentlichen Anteil am Geschäftserfolg hat die Fähigkeit der Bahnbetreiber, trotz Frankenstärke immer mehr Gäste aus Asien anzuziehen. Insgesamt beförderten die Titlis-Bahnen 2014/15 fast 1,18 Mio. Besucher (+12,3%). Patt taxiert die Steigerung im Kerngeschäft als «nachhaltig auch für das laufende Jahr, und das trotz nervöser Märkte». Das Feedback der Verkaufsleute in Indien sei gut. In China bahne sich allerdings ein eher verhaltener Geschäftsgang an.
In Engelberg stellen Besucher aus Indien und China den Hauptharst der Auslandgäste. Sie kommen auch im Winterhalbjahr, sodass die Titlis-Bahnen sommers und winters etwa gleich viele Gäste zählen. Das Jungfraujoch (+16,3% Besucher 2015) ist dagegen klar eine Sommerdestination. Die Region hat zudem mit dem Nachholbedarf in der Infrastruktur ein Problem, das Engelberg mit der neuen Gondelbahn zum Stand bereits gelöst hat.

Nicht zu teuer

Mit einer Eigenkapitalquote von 75,8% und einem soliden Cashflow hat das Unternehmen die Mittel, weiter zu investieren. Als Nächstes sind gemäss Patt die Beschneiungsanlagen an der Reihe, dann steht der Umbau der Gipfelstation an. Erst angedacht ist eine Gondelbahnverbindung vom Dorfzentrum zur Talstation.

Die Vorwärtsstrategie des Verwaltungsrats unter dem abtretenden Präsidenten Hans Hess (Nachfolger wird Hans Wicki, neu in den Verwaltungsrat kommt Michel Péclard) hat sich bisher bezahlt gemacht.  Nach den markanten Kursgewinnen in den letzten Monaten verkehren die Aktien der Titlis-Bahnen zwar auf einem Bewertungsniveau über dem langjährigen Mittel, was den Spielraum begrenzt. Zu teuer sind die Titel trotzdem nicht. Auf der Basis der FuW-Schätzung von 40 Fr. Gewinn je Aktie (2014/15: 44.55 Fr.) sind sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 für 2015/16 bewertet. Für die geringfügig besser rentierenden Titel der Branchennachbarn Jungfraubahn und BVZ ist jeweils das 15-Fache des Gewinns zu bezahlen.

Die komplette Historie zu Titlis-Bahnen finden Sie hier. »

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