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07:26 Uhr - 04.02.2016

Ein gutes Jahr für die Glarner Kantonalbank

Die Online-Hypothekenplattform verhilft dem Glarner Staatsinstitut weiterhin zu rasantem Kreditwachstum. Auch im angestammten Geschäft legte die Bank im vergangenen Jahr zu.

Die Glarner Kantonalbank (GLKBN 19.35 0.52%) (GLKB) wird immer wieder gerne als Vorzeigemodell einer Bank präsentiert, die den Sprung ins digitale Zeitalter geschafft hat. Allerdings zeigt sich bei den heute Donnerstag publizierten Geschäftszahlen einmal mehr, dass die Transformation ein langwieriger Prozess ist. Von den vier im Laufe der vergangenen dreieinhalb Jahren  aufgeschalteten Onlineplattformen – in der GLKB-Sprache “-omaten genannt – bringt bislang erst eine einen spürbaren Wachstumsbeitrag.

Der Hypomat, der online die Erneurung von bestehenden Hypotheken ermöglicht, trägt inzwischen die Hälfte zum jährlichen Wachstum der Hypothekarkredite bei. 2015 wuchs die GLKB in diesem Bereich erneut rasant. Die Forderungen kletterten deutlich um 10% und belaufen sich nun auf 3,96 Mrd. Fr. Der Anteil der Online-Hypotheken an den Gesamtforderungen dürfte sich inzwischen auf gegen 15% angewachsen sein. Auch bei den Kundengelder konnte die GLKB weiter zulegen. Das Plus von 6,9% (auf 3,26 Mrd. Fr.) ist gemäss GLKB aber zum grössten Teil auf dem herkömmlichen Vertriebsweg erzielt worden. Die Bilanzsumme erhöhte sich um knapp 13% auf 4,99 Mrd. Fr.

Sondereffekt drückt Gewinn in die Höhe

Die hohe Gewinnzunahme von 28% auf 20 Mio. Fr. ist vor allem einem Effekt zuzurechnen. Der Verkauf der Swisscanto-Anteile brachten der GLBK einen ausserordentlichen Gewinn von 3,1 Mio. Fr. ein. Bereinigt um diesen Effekt erhöht sich der Nettogewinn aber immer noch um 8%. Angesichts des Negativzinsumfelds 2015 ist das durchaus ein beachtlicher Erfolg. Die Aktionäre partizipieren am guten Geschäftsverlauf mit einer höheren Dividende, die neu 70 statt 60 Rp. betragen soll. Die Dividendenrendite erhöht sich damit auf 3,6%, was im Bereich der Kantonalbanken ein überdurchschnittlicher Wert ist. Die Abgeltung der Staatsgarantie an den Kanton Glarus erhöhte sich von 1,3 Mio. auf 1,6. Mio. Fr.

Insgesamt stieg der Betriebsertrag um 9,5% auf 60,9 Mio. Fr. Der Zinserfolg legte dabei mit einem Plus von 9,5% auf 46,7 Mio. Fr. zu. Der Kommissionserfolg fiel indes um 4,7% auf 9,7 Mio. Fr. Im Handelsgeschäft resultierte ein Erfolg von 3,7 Mio. Fr., was einem Anstieg um 42% entspricht.

Hypotheken auch 2016 der Wachstumstreiber

Auch im Jahr 2016 wird der Hypothekarbereich der grosse Wachstumstreiber der Bank bleiben. Die GLKB selber erwartet “viele spannende Herausforderungen”, vor allem im Bereich der Zinsentwicklung. Die Aufwendungen für die verschiedenen Online-Plattformen werden und müssen fortgesetzt werden. Dazu gehören auch Kooperationen wie jüngst jene mit dem Finanzdienstleister Moneypark und dem ETF-Anbieter iShares. Gleichzeitig ist das Management gewillt, die Marktführerschaft im Heimmarkt auszubauen. Angesichts der Fokussierung der GLBK auf eine konservative Risikopolitik dürfen Anleger deshalb auch 2016 auf ein gutes Ergebnis setzen.

Die Aktien der GLKB hatten sich im vergangenen Jahr relativ stark gezeigt. In einem leicht positiven Gesamtmarkt legten sie 11% zu. Den turbulenten Börsenauftakt ins laufende Jahr ging bislang spurlos an den Titeln vorbei. Für Anleger, die einen wenig volatilen Titel suchen, der  vor allem eine überdurchschnittliche Dividendenrendite bietet, könnten die Aktien Glarner Kantonalbank als Depotbeimischung dienen.

Die komplette Historie zur Glarner Kantonalbank finden Sie hier. »

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