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14:53 Uhr - 25.02.2015

Swiss Life nimmt anderen Weg als Konkurrent Axa

Der Lebensversicherer hat am Freitag mit den Jahreszahlen zu erklären, wie gut sich der Ausbau des Pensionsgeschäfts trotz Niedrigstzinsen lohnt.

Der Versicherer Swiss Life (SLHN 231.4 0.13%) hat gemäss den von der Nachrichtenagentur AWP bei Analysten zusammengetragenen Gewinnschätzungen im zurückliegenden Jahr einen Überschuss zwischen 770 und 820 Mio. Fr. erreicht (Werte zwischen 24 bis 25.50 Fr. je Aktie). Im Jahr zuvor waren 780 Mio. Fr. Gewinn geblieben. Am Freitag wird der Finanzkonzern die Jahreszahlen präsentieren.

Von Interesse wird sein, wie gut sich das starke Wachstum in der Kernsparte berufliche Vorsorge auszahlt. Vor allem wegen des expansiv betriebenen BVG-Geschäfts hatten sich die Semestereinnahmen des Konzerns 5% auf fast 11 Mrd. Fr. vergrössert.

Im Neugeschäft frech unterwegs

Die Konkurrentin Axa (CS 22.1 3.1%) Winterthur hingegen hält sich im Neugeschäft der zinsintensiven Pensions-Vollversicherungen zurück und fördert alternative Vorsorgelösungen ohne Garantieleistungen. Die Axa-Einheit schloss 2014 deshalb mit 3,7% geringeren Gesamteinnahmen von 11,7 Mrd. Fr. Der operative Gewinn hingegen verbesserte sich 2,1% auf 856 Mio. Fr.

Um die Zinsabhängigkeit zu mindern, fördert Swiss Life im Heimmarkt wie auch in den Marktgebieten Frankreich und Deutschland den Absatz von Lebensrisikopolicen und von anlagefondsgebundenen Lebensversicherungen. Der Anteil solcher kapitalschonender Versicherungsverträge soll gemäss den Unternehmenszielen mindestens 85% des Neugeschäftsvolumens ausmachen.

Am Immobilienmarkt exponiert

Swiss Life wird den Investoren zudem aufzeigen wollen, dass der von Konzernchef Patrick Frost intensivierte Ausbau der Diversifikationssparte günstige Resultate zeitigt. 2014 wurden rund 250 Mio. Fr. in den Erwerb einer deutschen Immobiliendienstleisterin gesteckt, und parallel dazu wird das Asset Management forciert.

Am heimischen Immobilienmarkt fällt Swiss Life auf mit dem öffentlich ausgetragenen Streit über die Vermietbedingungen des Manor-Hauses an der Zürcher Bahnhofstrasse sowie mit der Beteiligung am milliardenschweren Flughafen-Bauprojekt The Circle. Zusammen mit dem Flughafen Zürich (FHZN 680 -0.66%) wurde dieser Tage beschlossen, die vorgesehene Nutzfläche des Dienstleistungsneubaus um rund ein Viertel zu verkleinern. Noch ist nicht klar, ob dies als Enttäuschung eingestuft werden muss oder als kluge Projektabänderung.

Mit der Dividende zurückhaltend

Die Aktien von Swiss Life haben sich in den zurückliegenden zwölf Monaten besser als die Papiere der Wettbewerber Baloise (BALN 123.2 -0.16%) und Helvetia (HELN 482.25 0.89%) entwickelt. In der Ausschüttungsrendite bleiben sie indes zurück. Der Konzern will gegen den Branchentrend den überwiegenden Teil des Jahresüberschusses einbehalten, um die Solvenzquote zu stärken. Die Dividende dürfte gegenüber den letztbezahlten 5.50 Fr. je Aktie wenig steigen.

Die Zurückhaltung im Kapitalmanagement ist mit Blick auf 2015 verständlich. Die extrem niedrigen Anlagezinsen werden das Anlageergebnis drücken, und die Frankenstärke wird sich in der Umrechnung der Gewinne der ausländischen Betriebsstätten nachteilig auswirken. Das Management von Swiss Life ist somit gefordert.

Die komplette Historie zu Swiss Life finden Sie hier »

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