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15:20 Uhr - 30.10.2015

Phoenix Mecano müsste 2016 ein Sprung nach vorn gelingen

Der Komponenten- und Gehäusehersteller hat die Erwartungen für das dritte Quartal übertroffen. Im nächsten Jahr fallen etliche Sondereffekte weg.

Entgegen ­dem Konjunkturverlauf hat Phoenix Mecano ein über Erwarten gutes drittes Quartal hinter sich. Die Profitabilität verbesserte sich von Juli bis September überproportional. Das freute die Anleger, die Aktien setzten am Freitag den Aufwärtstrend der letzten Zeit fort.

Über das Schlussquartal äussert sich das Management in vorsichtigen Tönen. Aber 2016 müsste sich die Neuausrichtung der Sparte Elcom/EMS nach jahrelanger Aufbauarbeit auszuzahlen beginnen.

«Wir können mit dem dritten Quartal ganz zufrieden sein», lautet das Fazit von Benedikt Goldkamp, Delegierter des Verwaltungsrats und Hauptaktionär des Unternehmens. Als Folge des regen Auftragseingangs wuchs der Umsatz mit einer prozentual zweistelligen Rate, wobei der Gehäuse- und Komponentenhersteller wiederum von einem günstigen Währungseffekt profitierte.

Bereinigt betrug die Steigerung 7%. Das operative Ergebnis verbesserte sich überproportional. Die im dritten Quartal erzielte Marge von 7,5% liegt aber immer noch unter dem Zielband von 8 bis 12%.

Der Dezember ist nur noch ein «halber» Monat

Vom Schlussquartal ist nicht mehr viel zu erwarten. Das Verhältnis Auftragseingang zu Umsatz von 0.94 im dritten Quartal deutet auf eine abnehmende Dynamik des Geschäftsverlaufs hin. «Der Dezember ist für uns jeweils nur ein halber Monat, weil die Endkunden ihre Lagerhaltung reduzieren», erklärt Goldkamp.

Auch die Marge reduziert sich üblicherweise gegen das Jahresende hin. Der VR-Delegierte hält aber an der Prognose fest, für 2015 ein Betriebsergebnis im Rahmen des vergangenen Jahrs (knapp 30 Mio. €) anzupeilen.

Davon ausgenommen sind «allfällige Sondereffekte», also zum Beispiel ein Aufwand für eine Produktionsverlagerung oder eine Wertberichtigung auf immateriellen Gütern (Goodwill). Was genau zu ­gewärtigen ist, kann Goldkamp noch nicht sagen, aber es sei «nicht unrealistisch, dass etwas kommt».

Für 2016 rechnet er marktseitig auf absehbare Zeit nicht mit einer Erholung. Es fehle ein Zugpferd. Umso wichtiger sind Wachstum aus eigener Kraft und weiteres Streben nach höherer Effizienz. In der rentabelsten Sparte, Gehäusetechnik, hat Phoenix Mecano einen mehrjährigen Massnahmenplan initiiert für Produktentwicklung, Marketing und Logistik.

Die Sparte Mechanische Komponenten profitiert derzeit von einer hohen Nachfrage nach Antriebssystemen für Komfort- und Liegemöbel. Die Betriebsgewinnmarge stieg dank einem Umsatzwachstum von 20% im dritten Quartal erheblich.

Sorgensparte soll 2016 die Gewinnschwelle erreichen

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen wird 2016 die dritte Sparte, Elcom/EMS (Mess-, Elektro-, Lichttechnik). Nach dem Fast-Ausstieg aus dem Solargeschäft seit Jahren in der Neuausrichtung, wird sie 2015 zum fünften Mal in Folge mit einem operativen Verlust abschliessen. Nächstes Jahr soll die Gewinnschwelle erreicht werden, weil die Belastung durch die Lancierung neuer Produkte und den Aufbau von Vertriebsstrukturen wegfällt.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 für 2016 sind die Aktien des Industrieunternehmens nicht ausgesprochen günstig bewertet. Gleichzeitig lassen konkrete Anzeichen für einen erfolgreichen Turnaround von Elcom/EMS auf sich warten. Beides zusammen lädt noch nicht zum Kauf dieser Valoren ein.

Die komplette Historie zu Phoenix Mecano finden Sie hier. »

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