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18:12 Uhr - 08.02.2017

SNB hält fast 2 Mrd. $ Apple-Aktien

Die Schweizerische Nationalbank baut den Bestand an US-Aktien weiter aus, auf über 63 Mrd. $. Die grösste Position im Portfolio ist Apple, deren Wert in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen ist.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihre Aktienbeteiligungen an amerikanischen Grosskonzernen im vierten Quartal ausgebaut. Gemäss den Unterlagen, die sie am Mittwoch an die Börsenaufsicht SEC eingereicht hat, ist der Umfang des Portfolios seit Ende September von 62,4 auf 63,4 Mrd. $ gestiegen.

Die SNB ist damit ein einflussreicher Akteur an Wallstreet. Entsprechend unterliegen ihre Beteiligungen den Kursschwankungen an den New Yorker Börsen. So sind US-Aktien nach den Präsidentschaftswahlen deutlich gestiegen. Der Leitindex S&P 500 hat seit dem Coup von Donald Trump über 7% an Terrain gutgemacht, wovon auch das Portfolio der SNB profitiert hat.

Die grösste Position ist weiterhin Apple. Per Ende Dezember belief sich die Beteiligung am IT-Riesen auf über 1,74 Mrd. $, rund 20 Mio. $ mehr als drei Monate zuvor.  Zudem haben die Apple-Aktien nach erfreulichen Quartalszahlen zuletzt stark angezogen. Auf Basis der zuletzt gemeldeten Stückzahl ist die Beteiligung aktuell sogar fast 2 Mrd. $ wert.

Auch Aktien von anderen IT-Schwergewichten wie dem Google-Mutterhaus Alphabet, Microsoft, Facebook und Amazon zählen zu den Top-Engagements, wie eine Liste der fünfzehn grössten Investments zeigt.

zoom Quelle: SEC

Insgesamt umfasst das SNB-Portfolio an US-Aktien annähernd 2600 verschiedene Gesellschaften. Dazu zählen auch Unternehmen, die an den US-Börsen kotiert sind, ihren Sitz aber ausserhalb der Vereinigten Staaten haben.

Ein Grossteil dieser Gesellschaften ist in Irland oder Grossbritannien kotiert. Unter den grössten Positionen in dieser Kategorie finden sich aber auch zwei Unternehmen mit Sitz in der Schweiz: der Versicherungskonzern Chubb aus Zürich sowie der Technologiekonzern TE Connectivity aus Schaffhausen.

zoom Quelle: SEC


Die SNB investiert zu 20% in Aktien

Die SNB kauft Fremdwährungsanlagen, um den Franken zu schwächen. Seit der Aufgabe des Euromindestkurses im Januar 2015 interveniert sie zwar nur noch punktuell. Nichtsdestotrotz hat der Bestand der Devisenanlagen in ihrer Bilanz um weitere 36% zugenommen, von 510 auf 696 Mrd. Fr. Das ist etwa gleich viel wie das jährliche Bruttoinlandprodukt der Schweiz.

Die Devisenanlagen der SNB bestehen zu vier Fünfteln aus Anleihen und zu einem Fünftel aus ausländischen Aktien. Das Anlagevolumen in Aktien beträgt somit 139 Mrd. Fr. Die SNB erklärt, sie investiere weltweit diversifiziert und indexnah und decke rund 90% des globalen Aktienmarkts ab. Nach diesem Konzept hält sie weltweit Beteiligungen an etwa 6700 Unternehmen.

Kein Stock Picking, sondern am Index orientiert

Damit setzt die Nationalbank auf eine breite Diversifikation und will sicherstellen, dass die Beteiligung an einzelnen Unternehmen im Rahmen des entsprechenden Referenzindex ausfällt. Die SNB investiert passiv und regelgebunden, sie betreibt kein Stock Picking. «Dadurch wird die Anlagepolitik vor politischen Überlegungen abgeschirmt und der Einfluss auf einzelne Märkte möglichst gering gehalten», schreibt die Nationalbank im Geschäftsbericht.

In gewissen Punkten behält sich die SNB jedoch vor, aktiv in die Aktienallokation einzugreifen. Sie investiert nicht in mittel- und grosskapitalisierte Banken, um Interessenkonflikte zu vermeiden. Zudem erwirbt sie keine Aktien von Unternehmen, die international geächtete Waffen produzieren, grundlegende Menschenrechte massiv verletzen oder systematisch gravierende Umweltschäden verursachen.

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