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17:34 Uhr - 16.12.2014

Skepsis gegenüber AFG-VR-Präsident

Mit Pieper als neuen Ankeraktionär wird es im Verwaltungsrat der AFG Arbonia-Forster ungemütlich.

Michael Pieper, der neue Ankeraktionär von AFG Arbonia-Forster (AFGN 23.55 -3.68%) und VR-Präsident Rudolf Graf finden nicht gerade im Eiltempo die gemeinsame Linie. Ein erstes Gespräch über die Zusammensetzung des Verwaltungsrates (VR) hat dem Vernehmen nach zwar stattgefunden. Ergebnisse dazu soll es aber erst im kommenden Jahr geben. Pieper, der seit kurzem 21,9% des Kapitals hält, erhebt Anspruch auf ein bis zwei Sitze im VR des Bauzulieferers aus Arbon.

Weder Pieper noch Graf wollten sich dazu auf Anfrage detailliert äussern. Graf immerhin lässt sich dahingehend zitieren, die Chemie zwischen ihm und Pieper stimme. Christian Stambach, stellvertretender VR-Präsident, will keinen Kommentar abgeben. Der 1970 geborene Jurist war von Februar bis April 2013 VR-Präsident ad interim. Damals bestand der VR aufgrund von Abgängen faktisch nur aus dem gesetzlichen Minimum von drei Personen, darunter Edgar Oehler, der damals noch gut 18% am Unternehmen besass.

zoomOehler holte dann Rudolf Graf als VRP zu Arbonia-Forster. Mittlerweile umfasst der Verwaltungsrat sieben Mitglieder, die meisten amtieren erst seit 2013 oder 2014. Für einen Bauzulieferer mit einem Umsatz von 1 Mrd. Fr. wäre ein VR mit acht oder neun Mitgliedern wohl überdotiert. Sollte also Pieper mit zwei Kandidaten aufwarten, stellt sich die Frage, wer das Gremium verlassen muss.

Skepsis gegenüber Graf

Unter Investoren und Analysten besteht allerdings Skepsis gegenüber VR-Präsident Graf. «Sein Track Record seit Amtsantritt im Frühjahr 2013 ist nicht überragend», moniert ein Analyst. Unabhängig voneinander erklärten zwei Marktteilnehmer im Gespräch mit der FuW gleichlautend, Graf sei nur noch eine «Übergangslösung». Graf galt immer als Vertreter von Oehler, hat dies offiziell aber stets bestritten.  Weil Oehler nun keine nennenswerte Beteiligung mehr hält und auch sonst nicht mehr mit dem Unternehmen verbunden ist, wackelt Grafs Stuhl.

Ein Fondsmanager, der nicht genannt werden will, sagte gegenüber der FuW, Graf sei eigentlich vor diesem Hintergrund nicht mehr haltbar, auch weil er es in den vergangenen anderthalb Jahren nicht geschafft habe, genügend Rückhalt in der Belegschaft zu erarbeiten.

Andererseits sei Pieper kein Mann von Schnellschüssen, erinnert ein Analyst  und äussert die Erwartung, er könne in der Frage des VR durchaus Geduld an den Tag legen. Fest steht, dass der seit November amtierende CEO William Christensen vor grossen Herausforderungen steht.

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