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16:22 Uhr - 02.02.2021

Nestlé macht bei Verkauf von Wassergeschäft vorwärts

Insidern zufolge führen der Nahrungsmittelkonzern und der US-Finanzinvestor One Rock Gespräche über die nordamerikanischen Marken.

Nestlé (NESN 102.82 +0.47%) macht gemäss einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, der sich auf Insider beruft, Fortschritte beim geplanten Verkauf des nordamerikanischen Wassergeschäfts. Der Konzern habe mit dem US-Finanzinvestor One Rock Capital Partners exklusive Verhandlungen aufgenommen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber Reuters.

Der Verkauf von Pure Life, Poland Spring und eine Reihe weiterer Marken könnte einschliesslich Schulden einen Wert von über 4 Mrd. $ haben, sagte einer der Insider. Im Herbst war der Wert laut Reuters noch auf 5 Mrd. $ beziffert worden. Sowohl Finanzinvestoren als auch Branchenvertreter seien am Geschäft mit 3,4 Mrd. Fr. Umsatz interessiert hiess es damals. Bereits im Februar könnte die Transaktion bekanntgegeben werden, sagten die Personen weiter. Dies sofern die Gespräche erfolgreich verliefen. Derzeit sei aber noch ungewiss, obe eine Einigung zwischen Neslté und One Rock zustandkomme. Die Unternehmen wollten nicht Stellung nehmen.

Die Veräusserung an eine Private-Equity-Gesellschaft wäre nicht ungewöhnlich. Bei der Veräusserung der Hautpflegesparte Nestlé Skin Health (NSH) machte 2019 EQT das Rennen. Mit ihren vollen Taschen konnten sich die Schweden den stolzen Preis von 10,2 Mrd. $ problemlos leisten.

Neuausrichtung auf Premium-Marken

Nestlé hatte im Juni mitgeteilt, dass der Konzern einen Verkauf von Teilen seiner Wassersparte in Nordamerika prüfe. Er sei zuversichtlich, die Prüfung Anfang 2021 abschliessen zu können, präzisierte CEO Mark Schneider anlässlich der Neunmonatszahlen im Oktober. Ein Verkauf ist aus Sicht von FuW am wahrscheinlichsten. Der Konzern hatte bereits mit einer Neuorganisation versucht, den Bereich in Schwung zu bringen. An Premium-Marken wie Perrier und San Pellegrino will das Unternehmen aber festhalten.

Denn Nestlé Waters hinkte 2019 mit einem organischen Plus von 0,7% dem Gesamtkonzern (3,5%) deutlich hinterher. 2017 und 2018 betrug das Wachstum jeweils 2,1%. In einem Markt, der zwischen 5 und 7% jährlich wächst, ist das zuwenig. Gleichzeitig lag die operative Gewinnmarge mit 9% deutlich unter jener des Gesamtkonzerns (17,6%).

Passt zur Strategie

Das Problem Nestlés liegt im regionalen Übergewicht Nordamerikas: In diesem für herkömmliche Marken gesättigten Umfeld erwirtschaftet sie rund 60% des Bereichsumsatzes von 7,8 Mrd. Fr. Demgegenüber sind Konkurrenten wie Danone (BN 55.10 -0.97%) aktiver in wachstumsstarken Schwellenländern.

Der künftige Fokus Nestlés auf margen- und wachstumsstarke Premiummarken wie San Pellegrino passt in die Strategie von CEO Mark Schneider. Dieser will unter anderem durch Zukäufe und Devestitionen das Portfolio auf profitables Wachstum trimmen. Bisher mit einigem Erfolg. Investitionen in die Kategorien Kaffee (Kaffee 131.71 +0.04%) und Tiernahrung führten seit 2017 zu einer deutlichen Wachstums- und Margenverbesserung.

 

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