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10:50 Uhr - 07.09.2016

CS wechselt den Chef des Handelsgeschäfts

Neuer Divisionsleiter wird Brian Chin, der bezeichnenderweise als «bester Risikomanager» eingeführt wird.

Credit Suisse (CSGN 13.07 0.62%) wechselt den Chef des Handelsgeschäfts Global Markets aus.

Tim O’Hara, der 1986 zu Credit Suisse stiess und fast sein ganzes Berufsleben im Dienst der Schweizer Grossbank stand, tritt ab. Neuer CEO Global Markets wird mit sofortiger Wirkung Brian Chin, der derzeit Co-Leiter des Bereichs Credit ist. Auch Chin ist ein CS-Eigengewächs und bereits seit 2003 bei der Bank. Jetzt wird er Mitglied der Geschäftsleitung.

CEO Tidjane Thiam würdigte O’Haras «ausserordentlich grossen Beitrag zur Weiterentwicklung der Division Global Markets». Besonders hob er hervor, «dass O‘Hara im Rahmen der kürzlich beschleunigten Restrukturierung von Global Markets die Division im zweiten Quartal 2016 in die Gewinnzone zurückgeführt und dafür gesorgt hat, dass sich einige der positiven Entwicklungen im zweiten Quartal auch während der Sommermonate fortgesetzt haben».

Sorgenkind Global Markets

Damit ist indirekt aber auch gesagt, dass das Handelsgeschäft das grosse Sorgenkind der Credit Suisse ist. Zu Jahresbeginn waren in der Division Global Markets Risikopositionen aufgetaucht, von denen nach eigenen Angaben weder CEO Thiam noch weitere Mitglieder des Topmanagements Kenntnis hatten. Ihre beschleunigte Veräusserung und die eingeleitete Restrukturierung des Geschäftsbereichs belasteten mit Vorsteuerverlusten von insgesamt 1 Mrd. $.

Denn die noch immer verhältnismässig dünne Kapitalausstattung der Credit Suisse limitiert ihre Risikofähigkeit, weiterhin grosse Bestände teilweise illiquider Anlagen auf der Bilanz zu halten, beispielsweise Portfolios notleidender Kredite oder Verbriefungen mit zweifelhafter Bonität.

Im zweiten Quartal resultierte wieder ein kleiner Vorsteuergewinn. Doch dies wurde nur erreicht, indem weitere Handelsbereiche in die Abwicklungseinheit ausgelagert wurden, wo sie über die Zeit abgebaut werden müssen.

Risikokontrolle im Vordergrund

Thiam sprach bereits im März in einem Interview von einem «notwendigen Kulturwandel». Denn es sei «absolut inakzeptabel», dass Risikopositionen in Milliardenumfang unter der Oberfläche blieben.

O’Hara war darauf noch mit dem beschleunigten Rückbau betraut worden. Jetzt wird er abgelöst. Thiam würdigt Brian Chin, den neuen starken Mann bei Global Markets, als «einen unserer besten Risikomanager». Zudem sei er «ein ausgezeichneter Vertreter unserer Unternehmenskultur».

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