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09:39 Uhr - 17.03.2016

SNB hält geldpolitischen Kurs

Nationalbank lässt Zinsen unverändert und setzt weiter auf Devisenmarktinterventionen.

Die Schweizerische Nationalbank hat nicht an der Zinsschraube gedreht. Das Direktorium entschied am Donnerstag, das Zielband für den Dreimonats-Libor bei −1,25% bis −0,25% zu belassen. Der Zins auf Sichteinlagen bei der Nationalbank wird auch künftig −0,75% betragen.

Der Franken sei nach wie vor deutlich überbewertet, heisst es im Communiqué. Der Negativzins mache Anlagen in Franken weniger attraktiv. Die Nationalbank stellte auch klar, dass sie am Devisenmarkt aktiv bleibe, «um bei Bedarf Einfluss auf die Wechselkursentwicklung zu nehmen».

Dass an den Freibeträgen in Zukunft etwas geändert werden könnte, wird mit keinem Wort angesprochen.

Die Inflationsprognose wurde leicht nach unten korrigiert. Grund dafür ist der tiefe Ölpreis, der zu einem Rückgang der Inflation beitrage. Dass auch die mittelfristigen Inflationserwartungen betroffen sind, gaben die Währungshüter indirekt zu. Im Communiqué heisst es dazu: «Mittelfristig dämpfen vor allem die global tiefe Teuerung und die schwächeren Aussichten für die Weltwirtschaft die Inflation.»

Aber die Nationalbank geht davon aus, dass die Inflation im kommenden Jahr wieder positive Werte erreicht. Sie erwartet für 2016 eine Inflationsrate von −0,8%  (Dezember: -0,5%) und für 2017 0,1% (0,3%). Für 2018 veranschlagt sie nur 0,9%.

Das Direktorium macht sich um die Weltwirtschaft Sorgen. Sie befinde sich in einer schwächeren Verfassung als noch im Dezember angenommen. Unter anderem hätten die tiefen Energiepreise die Konsumausgaben in den meisten Ländern kaum stimuliert. Zudem hätten sie sich negativ auf die Wachstumsaussichten der ölproduzierenden Länder, einschliesslich der USA, ausgewirkt.

Da die Nationalbank von einer bescheideneren Dynamik der Weltwirtschaft ausgeht, rechnet sie auch mit einer langsameren Erholung in der Schweiz. Sie erwartet für dieses Jahr neu ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts zwischen 1% und 1,5% statt von rund 1,5% wie bisher.

Am Immobilienmarkt konstatiert sie eine «Tendenz zu einer abgeschwächten Dynamik der Immobilienpreise». Auch das Wachstum der Hypothekarvolumen nahm weiter leicht ab. Trotzdem seien die Ungleichgewichte auf diesen Märkten weiterhin vorhanden. Denn die Fundamentalfaktoren hätten sich vergleichsweise schwach entwickelt.

Die Nationalbank werde die Entwicklungen auf dem Hypothekar- und Immobilienmarkt deshalb weiterhin aufmerksam beobachten und regelmässig prüfen, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden müsse.

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