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15:46 Uhr - 03.03.2017

Bitcoin erstmals teurer als Gold

Die Anhänger der Digitalwährung dürfte es freuen: Erstmals übersteigt der Preis für Bitcoin die Notierung für eine Feinunze Gold.

In den vergangenen Stunden hat sich in den Augen der Bitcoin-Anhänger Historisches ereignet. Der Bitcoin-Kurs in Dollar setzte den jüngsten starken Aufwärtstrend fort und liegt am Freitag bei 1275 $. Gleichzeitig ist der Goldpreis auf derzeit 1228 $ je Feinunze gesunken.

 Bitcoin und Gold (Gold 1226.5 -0.7%) – auf den ersten Blick scheint es, als hätten die Digitalwährung und das Edelmetall herzlich wenig gemeinsam. Es ist auch fraglich, inwiefern eine Einheit Bitcoin mit einer Feinunze – das sind rund 31,1 Gramm – eines Edelmetalls verglichen werden kann.

Mehr als nur symbolischer Wert

Und doch hat dieses Überholmanöver von Bitcoin mehr als nur symbolischen Wert für diejenigen, die auf den Siegeszug der sogenannten Kryptowährungen setzen. «Gold 2.0 ist nun teurer als Gold 1.0», schreibt das «Wall Street Journal» – und unterstreicht damit die Bedeutung der Wachablösung.

Denn sowohl Bitcoin wie auch Gold gelten als eine Art Ersatzwährung, die nicht in das traditionelle Geldsystem eingebettet ist. Beide Zahlungsmittel werden nicht wie herkömmliches Papiergeld von Zentralbanken herausgegeben und kontrolliert, sondern geschürft – Gold in Minen, Bitcoin über die Verknüpfung von Rechnern, die mit ihrer Leistung neue Einheiten der Digitalwährung schaffen können.

Gold und Bitcoin sind beschränkt

Im Gegensatz zu Papiergeld können Gold wie auch Bitcoin nicht unbeschränkt vermehrt werden. Das globale Goldvorkommen ist endlich. Das bisher geschürfte Gold hätte in einem Würfel Platz, dessen Kantenlängen jeweils 20 Meter betragen, das entspricht 119 Mrd. Tonnen. Das noch nicht geförderte Gold entspricht einem Bruchteil dieses Volumens.

Auch die Zahl maximal möglicher Bitcoin ist beschränkt – auf 21 Mio. Einheiten. Erschaffen wird die Cyber-Währung von Computern, die Rechenaufgaben erfüllen müssen und dafür mit Bitcoin belohnt werden. Je grösser die Rechenleistung, desto wahrscheinlicher ist es, dass man Bitcoin erhält.

In regelmässigen Abständen wird die Generierung von neuen Einheiten halbiert. Oder anders gesagt: Je mehr Bitcoin im Umlauf sind, desto komplexer und aufwendiger werden die mathematischen Algorithmen, um neue Einheiten zu produzieren. Derzeit sind rund 16 Mio. Bitcoin weltweit im Umlauf.

Während Gold seit Anfang Januar rund 7% zugelegt hat, konnte Bitcoin seinen Wert um über ein Viertel steigern. Für den jüngsten Boom der Digitalwährung sind vor allem zwei Faktoren verantwortlich: einerseits die Anfang Jahr in Kraft gesetzten Kapitalverkehrskontrollen in China, die Investoren teilweise auf nicht von der Regierung kontrollierbare Anlagen wie Bitcoin ausweichen liessen, andererseits die jüngsten Spekulationen, dass in wenigen Tagen in den USA der erste Bitcoin-ETF die Zulassung erhalten könnte.

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