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10:23 Uhr - 04.07.2022

AMS Osram notiert auf 10-Jahres-Tief

Die Analysten von JP Morgan senken den Daumen über das jung fusionierte Unternehmen. Rivale Micron enttäuscht.

Die letzten Bullen verlieren offenbar den Glauben an die Aktien von AMS Osram (AMS 7.75 -7.12%). Die Agentur AWP berichtet von «dramatischen Szenen» im Handel mit den Papieren des deutsch-österreichischen Sensorherstellers. Am Montagvormittag verlieren die Valoren in der Spitze mehr als 7%. Auch der Verkauf eine Geschäftsbereichs hilft da wenig.

Der Analyst von JP Morgan senkt sein Kursziel für die Aktien von AMS Osram von 22,50 auf nur noch 10,33 Fr. Als Argumente führt er die hohe Nettoverschuldung des Unternehmens sowie die Abhängigkeit von Grosskunden an – beides keine neuen Themen.

Belastend dürften für die Papiere auch der enttäuschende Quartalsausblick von Micron Technologies wirken. Schon Freitagabend hatte der Branchennachbar vor schwachem Geschäft gewarnt, Aktien weiterer Chipwerte wie AMD, Intel oder Nvidia (NVDA 145.23 -4.20%) notierten ebenso leichter.

Der Abschluss des Verkaufs eines Geschäftsbereichs für Automobilbeleuchtungssysteme (AMLS) half den Aktien nicht auf die Sprünge. Die Sparte ging an den französischen Automobilzulieferer Plastic Omnium. Laut Angaben von AMS Osram wechselte die Sparte für 65 Mio. € den Besitzer. AMS Osram bleibe auch nach dem Verkauf der Sparte ein wichtiger Lieferant für Plastic Omnium und liefere dem Unternehmen weiterhin LED-Produkte für die Autoindustrie sowie optische Komponenten, hiess es.

Vielen Investoren mangelt es am Vertrauen in den Kurs von AMS Osram-CEO Alexander Everke. «Man hat ein sehr komplexes Unternehmen mit sehr schlechten Ergebniskennziffern gekauft», sagt der Chef eines Vermögensverwalters jüngst im Gespräch mit  «Finanz und Wirtschaft». Und weiter: «Ich traue ihnen die Integration von Osram nicht zu.» Wer indes an die Strategie von Everke glaubt, der könnte langfristig zu aktuellen Kursen ein Schnäppchen mit der Partizipation an AMS Osram machen.

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