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13:26 Uhr - 16.03.2017

Gold profitiert von anziehender Inflation

Das Fed hat wenig überraschend den Leitzins angehoben. Wieso das dem Edelmetall Auftrieb verleiht.

Der Goldpreis trotzt den höheren Zinsen. Nach der Zinserhöhung durch die US-Notenbank (Fed) hat sich das Edelmetall am Mittwochabend auf knapp 1230 $ je Unze verteuert. Der unveränderte Konjunkturausblick von Fed-Chefin Janet Yellen und die anziehende Teuerung sorgen für Auftrieb.

Nach einem positiven Jahresstart war das Edelmetall zuletzt unter Druck geraten. Der Unzenpreis fiel zwischenzeitlich unter 1200 $. Die guten Wirtschaftsdaten aus den USA und die damit steigenden Zinserwartungen machten Gold (Gold 1232.21 0.96%) gegenüber rentierenden Anlagen unattraktiver. In den ersten Märzwochen sanken die Bestände der börsengehandelten Goldfonds (Exchange Traded Funds, ETF) leicht, wie aus den Daten der Agentur Bloomberg hervorgeht.

Die Zinserhöhung vom Mittwoch war also bereits eingepreist. Vor diesem Hintergrund stützte der zurückhaltende Ausblick des Fed die Goldnotierung. Derzeit expandiere die Wirtschaft zwar «mit respektablem Tempo», hielt die Notenbank fest. In Bezug auf das wirtschaftliche Programm der neuen US-Regierung bestehe aber noch «grosse Unsicherheit zu Timing, Umfang und Charakter».

Das veranlasste das Fed, trotz der Teuerung von mehr als 2% von einem steileren Zinspfad abzusehen. Im laufenden Jahr soll es bei drei Zinsschritten bleiben. Auch für 2018 deutet die US-Notenbank wie bisher drei Zinserhöhungen von je einem Viertelprozentpunkt an. Sollte die Inflation tatsächlich schneller steigen als das Zinsniveau, würden die realen, sprich inflationsbereinigten Zinsen weiter unter null bleiben. Das belastet den Dollar und stützt den Goldpreis.

Damit wiederholt sich das Muster der letzten zwei Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Sowohl Ende 2015 als auch im vergangenen Dezember hatte das Edelmetall im Vorfeld der Fed-Sitzung an Terrain verloren, verteuerte sich danach aber deutlich.

zoom Quelle: Bloomberg

In den kommenden Monaten wird die Inflation in den USA Haupttreiber der Goldnachfrage bleiben. Toleriert das Fed tatsächlich einen schnelleren Anstieg des Preisniveaus, dürfte das Edelmetall profitieren. Doch bis Ende Jahr sind noch sechs Sitzungen der US-Währungshüter geplant. Damit bleibt genügend Zeit, die Normalisierung der Geldpolitik doch noch zu beschleunigen.

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