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19:00 Uhr - 24.06.2016

Schwarzer Freitag für Bankaktien und Zykliker

Der Entscheid der Briten, der EU den Rücken zu kehren, hat an den europäischen Börsen ein Blutbad angerichtet.

Der Swiss Market Index (SMI (SMI 7747.18 -3.44%)) verlor am Freitag 3,4%. Dank seines defensiven Charakters hielt er sich immerhin besser als andere Indizes. Der Deutsche Aktienindex (Dax (DAX 9557.16 -6.82%)) verlor 7,6%. Der SMI hat damit seit Anfang Jahr über 900 Punkte oder über ein Zehntel seines Werts eingebüsst. Besonders die schon zuvor arg gebeutelten Aktien der Credit Suisse (CSGN 11.24 -13.94%) mussten massiv Federn lassen und bildeten das Schlusslicht im Tableau. Aber auch UBS (UBSG 13.6 -11.17%) und die Privatbank Julius Bär (BAER 40.59 -8.95%) kamen unter Beschuss.

Valoren zyklischer Unternehmen wie die des Stellenvermittlers Adecco (ADEN 52.9 -11.17%) oder des Zementherstellers LafargeHolcim (LHN 39.74 -8.6%) wurden ebenfalls Opfer des in weiten Teilen doch differenzierten Ausverkaufs: Adecco macht rund ein Zehntel des Umsatzes in Grossbritannien (und Irland). Verhältnismässig gut hielten sich Werte mit defensiven Eigenschaften wie die international breit aufgestellten Nestlé (NESN 71.5 -1.17%) und Novartis (NOVN 75.75 -1.56%) oder der Duftstoffhersteller Givaudan (GIVN 1861 -1.27%). Bei den mittelkapitalisierten Werten kamen die Aktien des Vermögensverwalters GAM (GAM 9.41 -9.08%) und des Duty-free-Spezialisten Dufry (DUFN 119.9 -6.18%) stark unter die Räder. Dufry ist für rund ein Fünftel des Umsatzes auf den britischen Markt angewiesen.

Die Valoren der ausschliesslich im Inland aktiven Immobiliengesellschaften  PSP und SPS und des Telecomanbieters Sunrise (SRCG 60.4 -0.82%) hingegen kämpften erfolgreich gegen den Abwärtssog an. Trotz Umsatzanteil von 5% in Grossbritannien stemmten sich auch die Namenaktien des Schoggiherstellers Lindt & Sprüngli (LISN 68700 -0.59%) erfolgreich gegen den Verkaufstrend. Anleger scheinen die Kontraktion punktuell auch als Kaufgelegenheit zu begreifen.

Auch am europäischen Markt standen vor allem die Aktien von Finanzinstituten in der Schusslinie. Besonders britische Bankaktien, aber auch italienische und spanische zählen zu den grössten Verlierern. In Europa suchen Anleger ebenfalls den Schutz defensiver Werte aus dem Konsumgüter- und dem Gesundheitssektor.  Aktien von Alkohol-, Zigaretten- und Medikamentenherstellern geben Anlegern in unsicheren Zeiten Halt. Diageo (DGE 1887.5 2.92%),  BAT und GlaxoSmithKline konnten teils massive Zugewinne verbuchen.

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