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01:40 Uhr - 05.02.2016

Julius Bär einigt sich im Steuerstreit

Die Schweizer Privatbank gesteht ein, US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. In einer Einigung mit der amerikanischen Justiz zahlt sie dafür mehr als eine halbe Milliarde Dollar Strafe.

Im Steuerstreit mit den Vereinigten Staaten ist ein weiterer Fall geregelt. Julius Bär hat am Donnerstagabend in New York mit den amerikanischen Justizbehörden ein sogenanntes Deferred Prosecution Agreement vereinbart. Demnach wird die Strafverfolgung gegen die Privatbank in den USA sistiert.

Wie aus der Mitteilung des Department of Justice hervorgeht, muss Julius Bär dafür im Gegenzug bis spätestens am 9 Februar eine Busse von 547 Mio. $ zahlen. Zudem steht die Bank in den nächsten drei Jahren unter strenger Aufsicht der US-Behörden und muss mit ihnen bei der Aufklärung von Steuerdelikten eng kooperieren.

«Julius Bär hat nicht nur die Augen gegenüber Steuerhinterziehern verschlossen, sondern sich in der Tat mit ihnen verschwört», lässt sich US-Staatsanwalt Preet Bharara in der Mitteilung zitieren. Die Justizbehörden in den USA würden damit fortfahren, Finanzinstitute und individuelle Personen im Fall von Beihilfe zu Steuerflucht strafrechtlich zu verfolgen, meinte er weiter.

Parallel zum Abkommen mit der US-Justiz haben sich am Donnerstag zwei Kundenberater von Julius Bär vor einem Gericht in Manhattan für schuldig bekannt. Sie wurden 2011 angeklagt, amerikanischen Steuerzahlern geholfen zu haben, Vermögenswerte im Ausland zu verstecken und die Steuern darauf zu umgehen.

Die Einigung von Julius Bär war seit einigen Tagen erwartet worden. Das Finanzhaus hatte dafür die Rückstellungen per Ende 2015 auf insgesamt knapp 550 Mio. $ erhöht.

Lesen Sie hier mehr zur aktuellen Entwicklung im US-Steuerstreit.

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