Die Industriegruppe hat im ersten Quartal deutlich mehr Bestellungen angezogen als erwartet. Die Aktien steigen kräftig.
Die Industriegruppe Bucher (BUCN 320.5 4.48%) hat im ersten Quartal markant mehr Aufträge als im Vorjahresquartal hereingeholt. Die Bestellungen stiegen 14% auf 635 Mio. Fr., währungs- und akquisitionsbereinigt 12,6%. Das waren 9 Prozentpunkte mehr, als von den Finanzanalysten im Durchschnitt erwartet.
Vier von fünf Divisionen meldeten eine zum Teil markante Zunahme. Die Vergleichsbasis war allerdings bescheiden: Im Vorjahresquartal war ein Minus von knapp 13% zu verzeichnen gewesen.
Der Umsatz der Gruppe erhöhte sich in den ersten drei Monaten 2,2% auf 616 Mio. Fr., bereinigt bloss 0,8%. Es gab nur marginale Währungseinflüsse zu verzeichnen.
Wende im Agrarmarkt
Die grösste Division, die auf Landtechnik spezialisierte Kuhn Group, verzeichnete einen Anstieg des Auftragseingangs auf währungsbereinigter Basis von 24% auf 224 Mio. Fr. Die sich schon im vierten Quartal abzeichnende Stabilisierung der Agrarmärkte scheint sich zu festigen und in eine Erholung einzumünden.
Die Landtechnik verzeichnete in den vergangenen drei Jahren eine ungewöhnlich lange und tiefe Krise. Aufgrund niedriger Agrarpreise investierten die Bauern wenig. Nun scheint der Tiefpunkt überwunden zu sein.
Bei Bucher Hydraulics, der zweitgrössten Division, erhöhte sich der Bestellungseingang 13% auf 148 Mio. Fr.
Kostenbasis gesenkt
Für das Gesamtjahr bestätigte der Konzern die Prognose vom März. Demnach rechnet das Unternehmen mit einer leichten Umsatzsteigerung und einer höheren Betriebsgewinnmarge.
Zwischen 2014 und 2016 war die Konzernmarge, vor allem wegen der sinkenden Profitabilität von Kuhn, von 9,2 auf 7,1% gesunken. Für das laufende Jahr rechnen die Finanzanalysten im Durchschnitt mit einer Steigerunge der Spanne um einen Prozentpunkt. Helfen werden dabei unter anderem die im vergangenen Jahr getroffenen Massnahmen zur Steigerung der Profitabilität in der Kuhn Group sowie im Bereich Kommunalfahrzeuge (namentlich Strassenkehrmaschinen, Auslagerung der Produktion).
Wegen des unerwartet lebhaften Bestellungseingangs des Unternehmens im Startquartal kletterten die Bucher-Aktien heute Donnerstag im Morgenhandel kräftig. Die Hausse hatte bereits im Herbst eingesetzt. Allein dieses Jahr verzeichnen die Valoren einen Kursfortschritt von 28%.
So nimmt das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 23 für 2017 schon viel von der erwarteten Erholung vorweg. Der Mengeneffekt für die operative Marge im Aufschwung wird allerdings häufig unterschätzt – so der Aufschwung im Agrarmarkt denn wirklich kommt.
Die komplette Historie zu Bucher finden Sie hier. »
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