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11:24 Uhr - 22.07.2015

Die Syngenta-Aktionäre wollen mehr als bloss Zahlen

Syngenta stellt sich am Donnerstag anlässlich der Halbjahreszahlen den Medien. Im Zentrum des Interesses wird der Übernahmevorschlag von Monsanto stehen.

Am Donnerstag veröffentlicht Syngenta (SYNN 400 -0.27%) den Halbjahresabschluss. Doch es interessieren weniger die Zahlen als vielmehr der Auftritt der Unternehmensleitung an der Medienkonferenz. Und die Fragen der Medienvertreter werden überwiegend die Übernahmeabsicht von Konkurrent Monsanto (MON 106.37 -0.59%) zum Thema haben.

Wird Syngenta etwas Neues dazu sagen? Der Basler (BSL 52.87 -1.73%) Konzern hat bisher die Annäherung von Monsanto als «unerbeten» bezeichnet, den von den Amerikanern gebotenen Preis von knapp 450 Fr. pro Aktie als völlig ungenügend abgelehnt und zudem die Risiken eines Zusammenschlusses betont.

Kritische Aktionäre, Hedge-Fund-Interesse

Zuletzt wurden kritische Stimmen aus dem Syngenta-Aktionariat laut, die eine bessere Kommunikation mit der Syngenta-Leitung und Erklärungen für die weitgehende Verweigerungshaltung gegenüber dem Monsanto-Vorschlag forderten.

Ferner hat gemäss Medienberichten der Hedge-Fund-Investor John Paulson eine Position in Syngenta aufgebaut, mit der Absicht, Monsanto zu unterstützen. Das Aktionariat von Syngenta ist stark zersplittert. Der grösste Aktionär ist mit rund 5% der Fondsanbieter BlackRock.

Kann die Pattsituation aufgehoben werden?

Während Monsanto intensiv den Kontakt zu den Investoren gesucht hat, kommunizierte Syngenta offenbar nur mit einigen ausgewählten Aktionären direkt. Was diese Gespräche gebracht haben, ist nicht bekannt, Syngenta wollte sie bis jetzt nicht kommentieren. Allenfalls könnten Erkenntnisse aus diesen Gesprächen in die morgige Kommunikation von Syngenta einfliessen. Jedenfalls werden die Äusserungen der Syngenta-Chefs auf mögliche Abweichungen vom bisher Gesagten abgeklopft werden.

Zwischen Syngenta und Monsanto herrscht derweil eine Pattsituation. Monsanto will das Angebot nur erhöhen, wenn sie Einblick in die Bücher von Syngenta erhält (was die Basler ablehnen). Und Syngenta will nur mit Monsanto sprechen, wenn das Angebot deutlich höher und risikogerechter ist.

Die am Donnerstag veröffentlichten Ergebnisse dürften in Landeswährung ein kleines Umsatzwachstum und eine knapp gehaltene Ebitda-Marge zeigen. In der Rechnungswährung von Syngenta, dem Dollar, werden allerdings klar rückläufige Zahlen resultieren. Der Umsatz dürfte um rund 850 Mio. $ auf 7650 Mio. $ gefallen sein (–10%), der Ebitda um gut 200 Mio. $ auf knapp 1900 Mio. $ (–11%). Syngenta erzielt wegen der hohen Saisonalität des Agrogeschäfts im ersten Halbjahr immer ein klar höheres Ergebnis als in der zweiten Jahreshälfte.

Die komplette Historie zu Syngenta finden Sie hier. »

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