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06:56 Uhr - 04.07.2017

Die Tops und Flops des laufenden Börsenjahres

FuW zeigt, welche europäischen und amerikanischen Aktien im ersten Halbjahr am besten und am schlechtesten abgeschnitten haben. Ein in der Schweiz kotiertes Unternehmen schwingt oben aus.

Wer zu Jahresbeginn auf AMS setzte, bewies einen guten Riecher: Mit keinem anderen Titel liess sich im europäischen Aktienindex Stoxx 600 gleich viel Geld verdienen wie mit dem an der Schweizer Börse kotierten Sensorenhersteller. Für reichlich Kursfantasie sorgte – und sorgt weiterhin – das mit Spannung erwartete iPhone 8 von AMS-Kunde Apple, das voraussichtlich im September der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Ein starkes Semester lieferte ebenfalls Ipsen ab. Das in Paris domizilierte Pharmaunternehmen profitierte primär vom soliden Gang im Geschäft mit Krebsmedikamenten.

Aufwind verspürte derweil auch die Deutsche Lufthansa: Die Valoren der Fluggesellschaft verzeichneten im ersten Halbjahr ein Kursplus von über 65%. Der Fluggesellschaft kam besonders in den USA und Asien eine anziehende Nachfrage zugute. Vorteilhaft wirkte sich zudem der niedrige Ölpreis aus, der den Anteil der Treibstoffkosten am Gesamtaufwand verringerte.

Am unteren Ende der Stoxx-600-Rangliste figurieren die Titel von Banco Popular Español, die bis zu ihrer Dekotierung Anfang Juni ein Kursminus von rund zwei Drittel erlitten. Das spanische Finanzinstitut brach vor wenigen Wochen unter der Last fauler Immobilienkredite zusammen – und musste von Banco Santander für den symbolischen Preis von 1 € übernommen werden. Die Banco-Popular-Aktionäre verloren dabei auf einen Schlag die verbliebenen 1,3 Mrd. €, mit denen das Geldhaus noch bewertet worden war.

Fast halbiert haben sich über die letzten sechs Monate die Aktien von Petrofac. Der britische Ölfelddienstleister ist gleich an mehreren Fronten mit Ungemach konfrontiert. Nicht genug, dass er angesichts tiefer Energiepreise mit einem enttäuschenden Auftragseingang zu kämpfen hat. Auch sieht er sich wegen Korruptionsvorwürfen einer Untersuchung der britischen Behörde SFO (Serious Fraud Office) ausgesetzt.

Wie gewonnen, so zerronnen

Zu den grossen Verlierern zählt auch Fingerprint Cards. Das schwedische Unternehmen stellt Fingerabdrucksensoren her, die in immer mehr Smartphone-Modellen Verwendung finden. Noch 2015 gehörten die Aktien von Fingerprint Cards mit einer Avance von fast 1600% zu den Shootingstars des europäischen Aktienmarktes. Seither kennt die Kursentwicklung allerdings nur noch eine Richtung: abwärts. Im Nachgang der jüngsten Kursschlappe ist das Unternehmen im Juni gar aus dem Stoxx 600 gefallen.

Angesichts des schwachen Ölpreises überrascht es kaum, dass gleich mehrere Unternehmen aus dem Energiesektor auf den hintersten Rängen zu finden sind. So etwa Tullow Oil: Die britisch-irische Gas- und Ölgesellschaft, die vor allem in Afrika in der Exploration und der Förderung aktiv ist, musste im jüngsten Zwischenbericht eine Wertberichtigung von 600 Mio. $ vornehmen.

Vertex führt den S&P 500 an

Im US-Leitindex S&P 500 konnten sich im bisherigen Jahresverlauf vor allem Vertex Pharmaceuticals mit einem Plus von 73% ins Rampenlicht setzen. Das Biotech-Unternehmen ist primär im Bereich der zystischen Fibrose tätig und wird regelmässig als Übernahmeziel grösserer Biotech- und Pharmakonzerne gehandelt.

Ein erfolgreiches Erstsemester haben auch die Valoren von Activision Blizzard hingelegt: Der Videospielkonzern profitiert weiterhin vom grossen Erfolg des 2016 vorgestellten Spiels «Overwatch».

In den Top Ten sind ebenfalls der Hotel- und Casinobetreiber Wynn Resorts, die Eisenbahngesellschaft CSX sowie der Medizinaltechnikkonzern Intuitive Surgical, der hierzulande dank seines Operationsroboters Da Vinci einige Bekanntheit geniesst.

Am unteren Ende der S&P-500-Kurstabelle machen sich ebenfalls die tiefen Energiepreise bemerkbar: Die deutlichsten Kursabgaben erlitten im bisherigen Jahresverlauf die Aktien von Transocean. Der im Kanton Zug domizilierte Tiefseebohrkonzern war lange in der Schweiz kotiert – seit 2016 werden die Titel allerdings nur noch an Wallstreet gehandelt.

Mit einem Minus von rund 34% macht auch Macy’s negativ von sich reden. Der Warenhausbetreiber leidet bereits einige Jahre unter der wachsenden Online-Konkurrenz.

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