Zurück zur Übersicht
07:43 Uhr - 13.07.2015

Chinas Aktienmarkt mit Gewinn in neuer Woche

Die Festlandbörsen legen am Montag dank erhöhter Liquidität und den guten Importdaten vom Juni den dritten Tag in Folge zu. Die Behörde ermittelt wegen Marktmanipulation.

Die Bemühungen der Aufsichtsbehörden, die chinesischen Börsen zu stabilisieren, sind mit der Einleitung von Verfahren wegen angeblicher Marktmanipulation in eine neue Phase eingetreten. Wie die Hongkonger Tageszeitung «South China Morning Post» in ihrer Ausgabe vom Montag berichtet, hat die Polizei erste Anhaltspunkte für betrügerische Transaktionen am Markt für Aktien und vor allem Aktienindizes gefunden. Nachdem der Hauptindex der Börse Schanghai binnen weniger als einem Monat 32% eingebrochen war, leitete das Ministerium für öffentliche Sicherheit gemäss der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua bereits vergangenen Donnerstag gegen eine ganze Reihe von Brokerhäusern Untersuchungen wegen «böswilliger Leerverkäufe» ein.

Suspendierte Titel kommen erneut in den Handel

Als Folge von bisher nicht weniger als elf kursstützenden Massnahmen legte der Shanghai-Composite-Index am Donnerstag und Freitag rund 10% zu. In der Morgensitzung von diesem Montag gewann er 2,3%. Die Stimmung der Investoren wurde am Montag auch durch die überraschend guten Handelszahlen vom Juni gehoben. Die Importe lagen im Vormonat 2,1% höher als im Juni 2014. Das war das erste Mal in vier Monaten, dass die Einfuhren zulegten.

Am Freitagabend war rund die Hälfte der Aktien der über 2800 an den Festlandbörsen kotierten Unternehmen vom Handel suspendiert. 260 der betroffenen Unternehmen haben über das Wochenende indes angekündigt, dass ihre Titel im Verlauf vom Montag erneut in den Handel kommen. Analysten gehen davon aus, dass dies in den kommenden Tag für erhöhte Volatilität sorgen könnte. Doch die Notenbank hat in der Vorwoche den Markt mit zusätzlicher  Liquidität versorgt, was den Abwärtsdruck vermindert.

Anhaltspunkt für «böswillige Leerverkäufe»

Gemäss der für gewöhnlich sehr gut unterrichteten «South China Morning Post» richten sich die polizeilichen Ermittlungen gegen Brokerhäuser, die unter Angabe einer falschen Identität Anlagekonten eröffnet haben, über die sie zum Schaden gerade auch eigener Kunden auf eigenes Konto Transaktionen abwickelten. Die Hongkonger Tageszeitung bezieht sich in ihrem Bericht unter anderem auf den Schanghaier Anwalt Yan Yiming, der in der Vergangenheit Mandate von Privatanlegern vertrat.

Yan sagt, dass mit «böswilligen Leerverkäufen» auch illegale Praktiken wie das Verbreiten von falschen Gerüchten gemeint sind, die darauf abzielen, Panikverkäufe auszulösen. Unabhängig davon hat das chinesische Amt für Cyberspace über das Wochenende Medienorganisationen angewiesen, alle Anzeigen zu entfernen, die für auf dem grauen Markt erteilte fremdfinanzierte Aktienkäufe werben.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Lösen Sie für 4 Wochen ein FuW-Testabo und lesen Sie auf www.fuw.ch Artikel, die nur unseren Abonnenten zugänglich sind.

Seite empfehlen



Kopieren Sie den Link [ctrl + c] und fügen Sie ihn in ein E-Mail ein [ctrl + v]. Aus Sicherheitsgründen ist kein Versand von E-Mails direkt vom VZ Finanzportal möglich.