Obwohl das Ergebnis sich 2018 deutlich verschlechtert hat, um 23% auf 85 Mio. Fr., erhöht die Liechtensteinische Landesbank (LLB) die Dividende um 5% auf Fr. 2.10.
Mit der Dividendenerhöhung wolle die Bank ihre Zuversicht zeigen, erklärte Verwaltungsratspräsident Georg Wohlwend an der Medienkonferenz. Group CEO Roland Matt formulierte die Ambitionen für 2019: «Wir erwarten weitere operative Fortschritte, eine Bestätigung des Wachstumstrends, einen positiven Gewinnbeitrag von den Akquisitionen sowie ein solides Konzernergebnis.» Der Optimismus scheint berechtigt. Die Bank verfügt über ein erfahrenes Management, eine konsistente Strategie und eine diversifizierte Ertragsstruktur. Das spricht für die Aktien LLB (LLB 69.9 0.43%).
Einnahmen werden deutlich wachsen
Zwar stagnierte 2018 wie bei vielen Banken der Ertrag trotz höherem Geschäftsvolumen. Schuld waren marktbedingt das Handelsgeschäft und die Finanzanlagen. Aber die Zunahme der Kundenvermögen um 34% auf 67 Mrd. Fr. lässt eine deutliche Verbesserung der Kommissionseinnahmen im laufenden Jahr erwarten. Auch das Kostenproblem scheint eher temporärer Natur (hohe Integrationskosten für die übernommenen Unternehmen), zumal das Bankmanagement in der Vergangenheit eine gute Kostenkontrolle demonstrieren konnte. Allein das Wegfallen der Integrationskosten würde den Gewinn auf 100 Mio. Fr. steigen lassen.
Die liechtensteinische Universalbank sieht sich auf gutem Weg, die strategischen Ziele bis 2020 zu erreichen. Beim Geschäftsvolumen (Kundenvermögen plus Kundenausleihungen) ist sie dank der Übernahme der LB (Swiss) Investment (Fondsgeschäft) und der Integration der österreichischen Semper Constantia Privatbank in die LLB Österreich schon hinter der Ziellinie. Das Geschäftsvolumen der gesamten Gruppe ist 29% gestiegen und beträgt nun 80 Mrd. Fr., das Ziel waren 70 Mrd. Fr.
Quantensprung in Österreich
Die Bank in Österreich weist ein Geschäftsvolumen von 22 Mrd. Fr. auf, was ausreichen sollte für einen profitablen Betrieb. Ein wichtiges Projekt ist die IT-Migration der österreichischen Tochter auf die gemeinsame Avaloq-Plattform, dies sollte das Ertragspotenzial erhöhen und die Kosten mittelfristig senken.
Organisch legte LLB ebenfalls zu. Im Vermögensverwaltungsgeschäft konnten positives Nettoneugeld und ein wachsender Anteil verwalteter Gelder mit Verwaltungsvollmacht gezeigt werden. Mit einem Hypothekarwachstum von über 5% konnte die Bank den Ertragsrückgang im Kundengeschäft kompensieren, der sie bei der Verlängerung von Festhypotheken trifft. «Wir wachsen weiterhin schneller als der Markt», erklärte Finanzchef Christoph Reich. Tiefere Zinsabsicherungskosten und ein höherer Ertrag im Zinsgeschäft mit Banken in US-Dollar spielten ebenfalls eine Rolle beim steigenden Zinsergebnis. Dafür waren Wertverluste auf US-Bonds mitschuldig daran, dass die Position «Erfolg auf Finanzanlagen» ins Minus rutschte.
Der Dienstleistungs- und Kommissionsertrag konnte dank der höheren Volumen 21 Mio. Fr. zulegen. Wenn die neu integrierten Einheiten ganzjährig zählen, sollte der Ertrag weiter wachsen.
Kosten sparen und investieren
Allerdings wurde das Wachstum mit einem starken Kostendruck erkauft. Die LLB, die in den letzten Jahren beeindruckend schlank geworden war, musste die Verschlechterung des Kosten-Ertrags-Verhältnisses von 70 auf 78% bekanntgeben. Von den insgesamt 37 Mio. Fr. Mehraufwand sind 15 Mio. Integrationskosten, erklärte Finanzchef Reich. Würde man die mit den Akquisitionen verbundenen Kosten subtrahieren, würde das Kosten-Ertrags-Verhältnis bei 70% liegen. Das Ziel sind weniger als 65%. «Wir werden den Fokus ganz klar auf dieses Ziel setzen», kündigte CEO Matt an und erklärte, es würden Prozesse gestrafft, es werde aber trotzdem weiter investiert, beispielsweise in zusätzliche Kundenberater.
Die komplette Historie zu LLB finden Sie hier. »
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