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14:52 Uhr - 20.07.2015

Walter Weiler: der Innovator

Wenn Unternehmen in der Entwicklung neuer Produkte an Grenzen stossen, kommen Walter Weiler und die von ihm geführte Innovationsfabrik Quo zu Hilfe.

Mehr denn je sind Unternehmen in der Schweiz gezwungen, Innovationen hervorzubringen. Nur so lassen sich Währungs- und Kostennachteile aufwiegen. Umso mehr überrascht daher die Einschätzung, in der Industrie sei das Bewusstsein dafür noch ausbaufähig, stimmten Anspruch und Realität nicht ganz überein. Sie stammt von Walter Weiler. Der 46-jährige Geschäftsführer der Zürcher Innovationsfabrik Quo hat Einblick in die Forschung und Entwicklung von vielerlei Firmen.

Quo hat in fünfzehn Jahren (davon vierzehn als Awtec) rund 400 Innovationsprojekte für Kunden aus über zwanzig Branchen abgewickelt. Sie reichen vom Milchschäumer für Franke über eine Pelletpresse für Bühler bis zu einer Einwegsalatverpackung für Coop. Burckhardt Compression (BCHN 368.5 1.45%), MAN (MAN 93.43 -0.1%), Georg Fischer (FI-N 640.5 0.08%), Roche (ROG 282 0.89%) (RO 271 0.93%) Diagnostics, V-Zug und Zehnder (ZEHN 33.55 -1.61%) sind weitere Kunden. Innovationspreise wie der Swiss Technology Award zeugen von erfolgreicher Zusammenarbeit.

Knappe Ressourcen sind eine Chance

In Unternehmen beobachtet Weiler oft Zögerlichkeit, wenn es um Ideen geht, die einen grösseren Schritt bedeuten und einen gewissen Aufwand bedingen. «Solche werden eher mal zur Seite gestellt zugunsten von Weiterentwicklungen und schrittweiser Innovation.» Wegen Sparmassnahmen fehlten häufig auch Ressourcen und Zeit, um abseits des Tagesgeschäfts Neues zu erdenken. «Für Wirtschaft und Werkplatz wäre das aber wichtig.» Für Quo sind die knappen Ressourcen und die Spezialisierung in Firmen eine Chance.

Die Innovationsfabrik arbeitet interdisziplinär. Gebiete wie Maschinenbau, Werkstoff-, Elektro- und Verfahrenstechnik, Mechatronik, Industrie- und Produktdesign sowie Ökonomie und Management befruchten sich gegenseitig. Die Belegschaft geht ein Thema unvoreingenommen und lösungsneutral an. Sie darf und soll querdenken. «Das ist der Wert, den wir einbringen.»

«Wir helfen Unternehmen, Ideen zu entwickeln und sie schnell umzusetzen», bringt der verheiratete Vater von zwei Jungen die Aktivitäten von Quo auf den Punkt. Dabei wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der ausser dem Technischen auch die Wirtschaftlichkeit und die formale Gestaltung eines Produkts mit einschliesst.

Sport und Architektur als Hobbys

Als diplomierter Werkstoffingenieur ETH mit MBA beteiligt sich Weiler auch am operativen Geschäft und ist in Projekte involviert. Wie alle im Team ist er Spezialist vom Werdegang her, aber Generalist in den Interessen und im Aufbau von Wissen. Durch seinen Erfahrungsschatz ziehen sich Leichtbaumaterialien als roter Faden. Seine ersten Karrierestationen waren Contraves Space und Swissair. Nach einem Abstecher zum Berater Bain & Co. 2001 zog er zum Start-up Swissfiber und von da zum Ambulanzausrüster Aerolite. Seit sechs Jahren ist er mit Quo.

Hier hat Walter Weiler, der Sport und Architektur als Hobbys angibt, unter anderem den Wandel vom kreativen Engineeringpartner zum ganzheitlichen Innovationsdienstleister mitgestaltet. «Wir wollen weiter wachsen, um an Stabilität zu gewinnen und unser Kompetenzprofil auszubauen», sagt er zur Zielsetzung der Entwicklung. Dabei will Quo für Kunden vermehrt auch die Produktpipeline definieren. Mit drei Mann im Jahr 2000 gestartet, beschäftigt die Innovationsfabrik heute 24 Querdenker. Sie ist vollständig eigenfinanziert und arbeitet profitabel.

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