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15:30 Uhr - 30.10.2014

Die Wachstumsstrategie von Sika zahlt sich aus

Die weitere deutliche Gewinnverbesserung in den ersten neun Monaten lässt die Börse positiv reagieren.

Der führende Bauzulieferer Sika (SIK 3449 3.17%) fährt derzeit eine Wachstumsoffensive. Wie kaum ein anderes Schweizer Unternehmen legt er dabei das Schwergewicht auf die Schwellenländer. In diesen Ländern wird enormes Potenzial für Produkte vor allem der Bauchemie vermutet. Die Zahlen sind eindrücklich: 2013 hat Sika zehn neue Werke eröffnet, alle in Schwellenländern, und fünf Akquisitionen vollzogen. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres wurden bisher je ein Werk in Brasilien, Indonesien, Indien und Serbien in Betrieb genommen sowie deren zwei in den USA. Hinzu kamen drei Akquisitionen (Schweiz, Südkorea, Brasilien) mit einem Umsatzpotenzial auf Jahresbasis von rund 53 Mio. Fr.

Strategie auf Kurs

Die Wachstumsstrategie hat sich in den ersten neun Monaten in einem Umsatzplus von 9,6% auf knapp 4,2 Mrd. Fr. niedergeschlagen. In Lokalwährungen stiegen die Verkäufe gar 15,8%. Die Integration der neuen Werke und Unternehmen hat bisher offenbar keine grösseren Probleme bereitet. Konzernchef Jan Jenisch sieht sich mit seiner Strategie denn auch «auf Kurs».

Das Umsatzwachstum ist breit abgestützt, alle Konzernregionen haben dazu beigetragen. Das stärkste Wachstum erreichte in Lokalwährungen die Region Europa, Naher Osten, Afrika mit einem Plus von 17,4%. Sie profitierte dabei von einem recht hohen Akquisitionseffekt. In Lateinamerika betrug das Wachstum 17,1% und in Asien/Pazifik 15,6%. Vor allem China, Japan, Südostasien und Australien legten ausgeprägt zu. Etwas zurück blieb Nordamerika, nicht zuletzt wegen des harten Winters. In den Schwellenländern insgesamt ergab sich eine Verkaufssteigerung von 16,5%. Ihr Umsatzanteil erreichte 38%. Bis 2018 soll er auf 42 bis 45% wachsen.

Das kräftige Umsatzwachstum führte zusammen mit Effizienzsteigerungen zu einer deutlichen Erhöhung des Ertrags. Das operative Ergebnis (Ebit) wuchs 17,2% auf 457,3 Mio. Fr. Die Marge dehnte sich auf 11% aus. Der Gewinn wuchs in erster Linie wegen des besseren Finanzergebnisses 21,2% und erreichte 310,2 Mio. Fr. Die Umsatzrendite weitete sich von 6,7 auf 7,4% aus.

Sika sieht sich weiterhin gut positioniert, um von verschiedenen Megatrends zu profitieren. Gemeint ist zunächst der enorme Nachholbedarf an Infrastrukturen in den Schwellenländern, der noch vom zügigen dortigen Bevölkerungswachstum befeuert wird. Im Industriebereich setzt das Unternehmen im Fahrzeugbau auf den Trend zu immer leichteren Fahrzeugen, in denen vermehrt die Klebetechnologie eingesetzt wird. Auch in diesem Bereich gehört Sika zu den führenden Anbietern.

Wachstum setzt sich fort

Im vierten Quartal wird sich am bisherigen Trend wenig ändern, das Wachstum setzt sich fort. Für das ganze Jahr erwartet Sika einen Umsatzzuwachs in der Grössenordnung von 9 bis 11% (in Lokalwährungen), was im vierten Quartal eine leichte Wachstumsabschwächung impliziert. Der Ebit sollte 8 bis 12% wachsen. Damit dürfte die Ebit-Marge über dem für 2018 definierten Zielwert von 10% liegen.

«Finanz und Wirtschaft» hält an der bisherigen Gewinnschätzung mit einem Plus von rund 16% auf 400 Mio. Fr. fest. Das entspricht einem Gewinn je Aktie von 157 Fr. Im kommenden Jahr scheint eine weitere Steigerung auf 175 Fr. realistisch. Die Börse hat positiv auf die Zahlen und Perspektiven reagiert und die Titel höher eingestuft. Sie sind auf Basis der Gewinnschätzung 2015 mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 bewertet. Darin kommt die hohe Anlagequalität von Sika zum Ausdruck.

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