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17:51 Uhr - 03.08.2018

Fondsanbieter haben schweren Stand an der Börse

Die GAM-Aktien haben dieses Jahr deutlich an Wert verloren. Die Konkurrenz steht nur wenig besser da.

Anleger machen seit Monaten einen grossen Bogen um Aktien von Anbietern von Anlageprodukten – nicht nur bei GAM (GAM 8.675 1.64%). Der schweizerisch-britische Vermögensverwalter hatte diese Woche die Investorengemeinde einmal mehr mit einer Hiobsbotschaft geschockt. Seit Anfang Jahr hat der Aktienkurs über 40% verloren.

Mit dieser Entwicklung steht GAM im Branchenvergleich abgeschlagen am Ende. Doch auch die Valoren der Konkurrenz stehen derzeit nicht hoch in der Gunst der Anleger. Die Mehrzahl der kotierten Vermögensverwalter haben seit Januar zwischen 10 und 30% an Börsenwert eingebüsst (vgl. Tabelle unten). Zu jenen, die sich dem allgemeinen Abwärtstrend entziehen vermochten, gehören Alliance Bernstein, die neben dem Fondsverkauf auch mit Aktienresearch Geld verdient, sowie der US-Fondsanbieter T Rowe Price. Letzterer zeigte zuletzt ein deutliches Gewinnwachstum und weist in der Branche eine der höchsten Eigenkapitalrenditen auf. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 sind sie indes nicht mehr günstig.

Fondsanbieter sehen sich mit zwei Gefahren konfrontiert. Im volatilen Börsenumfeld drohen Geldabflüsse, falls die Performance nicht stimmt. Zu ihnen gehört Jupiter, der ebenfalls an der Börse abgestraft wurde. Zudem bleibt der Druck hoch, die Gebühren von aktiv geführten Anlagefonds weiter zu reduzieren. Bereits haben Anbieter neue Gebührenmodelle eingeführt, die sich negativ auf die Gewinnentwicklung auswirken könnte.

Keine Ausnahme bilden auch spezialisierte Fondsanbieter wie etwa Cohen & Steers. Der amerikanische Vermögensverwalter setzt hauptsächlich auf Immobilien- und Infrastrukturfonds, was ihr eine überaus hohe Eigenkapitalrentabilität beschert. Doch auch dies vermag den Aktienkurs nicht anzutreiben.

Gleich mehrere Unternehmen sind inzwischen äusserst günstig bewertet. Allerdings sind diese Zahlen mit Vorsicht zu geniessen. Hält das anspruchsvolle Umfeld an, kann es durchaus zu Anpassungen der Gewinnschätzungen nach unten kommen. Kein Schnäppchen ist indes GAM – trotz des Kurssturzes. Noch immer ist das Unternehmen mit dem 16-Fachen der gekürzten Gewinnschätzung bewertet – im Branchenvergleich ein hoher Wert.

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