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16:46 Uhr - 02.10.2015

Fintech – kein Hype, sondern Megatrend

Die heimische Finanztechnologie hat noch einen langen Weg bis zur Weltspitze. Am «Finanz und Wirtschaft»-Forum kamen Experten der Szene zu Wort.

Das Thema Finanztechnologie (Fintech) hat in den vergangenen Monaten mächtig Fahrt aufgenommen. In Zürich, Genf und Zug sind vielversprechende Start-ups entstanden. Mehrere Initiativen wirken fördernd auf das Umfeld, und keine Bank kann es sich heute mehr leisten, die Digitalisierung ihres Geschäfts zu ignorieren. Swiss FinTech Award gestartetDas «Finanz und Wirtschaft»-Forum verleiht zusammen mit einer fachkundigen Jury und hochkarätigen Partnern den nationalen Swiss FinTech Award. Der Wettbewerb richtet sich an FinTech-Lösungen mit Schweiz-Bezug. Diese können sich bis zum 30. November auf www.forum-executive.ch anmelden. Dort finden sich auch alle Informationen rund um die Auszeichnung. Während des Award-Programms profitieren die besten Wettbewerber vom FinTech Boot Camp von Accenture und exklusiven Networking-Möglichkeiten mit Experten und Investoren der Jury und des Finanzsektors. Zu gewinnen gibt es neben wichtigen Erfahrungen und Kontakten auch ein Preisgeld sowie eine Wild Card zu Accenture’s FinTech Innovation Lab in London. «Finanz und Wirtschaft» widmete sich zum wiederholten Mal mit einer Abendveranstaltung am Mittwoch dem Thema Fintech. Es war zugleich der Startschuss für den Swiss FinTech Award, um den herum das stärkste Schweizer Finanztechnologie-Ökosystem mit internationaler Vernetzung aufgebaut wird.

An der FuW-Veranstaltung im Zürcher Papiersaal wurde aber auch klar, dass es noch ein weiter Weg ist, will die Schweiz es mit den Fintech-Epizentren in den USA und Grossbritannien aufnehmen. «Kopiert nicht London», war die Botschaft von Elizabeth Lumley vom Startupbootcamp FinTech London und von Jess Williamson von Techstars, die den Fintech-Accelerator von Barclays betreut. Die Betonung bereits vorhandener Stärken des Finanzplatzes – beispielsweise die Vermögensverwaltung – sahen beide als erfolgversprechende Schweizer Fintech-Strategie.

Auch wenn die heimische Politik, anders als in London, sich Fintech noch nicht auf die Fahne geschrieben hat, so hat zumindest die Finanzmarktaufsicht das Potenzial erkannt. «Fintech ist kein Hype, sondern ein Megatrend, den wir begleiten wollen», sagte Rupert Schaefer, Leiter strategische Grundlagen bei der Finma. Mark Branson, Chef der Aufsichtsbehörde, plädiert längst für die Einführung einer Banklizenz «light» für Start-ups. «Wir konkretisieren jetzt die Vorschläge und werden die Idee an den Bundesrat weiterleiten», präzisierte Schaefer.

Der Staat könne vernünftigerweise aber nur Rahmenbedingungen setzen. «Das Geld sollte von Profis kommen», sagte Jochen Gutbrod vom Investoren-Netzwerk b-to-v Partners. Damit die Schweiz auf die globale Fintech-Landkarte kommt, brauche es aber noch mehr international erfolgreiche Firmen und – darin waren sich die Teilnehmer einig – mehr Aufmerksamkeit für das Thema.

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