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07:22 Uhr - 24.07.2015

Calida Gruppe mit schwachem Ergebnis

Die Bekleidungsgruppe leidet unter Währungseffekten und schwachem Konsum in Südeuropa.

Die starken Franken und Dollar vermiesen der Calida-Gruppe die Ergebnisse. Mehr als 75% des Umsatzes werden im Euroraum generiert. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr 15%. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 5%. Der Betriebsgewinn fiel gar 62%. Etwa zwei Drittel dieses Rückgangs sind auf negative Währungseffekte zurückzuführen. 17% der Produktions- und Beschaffungskosten fallen in Dollar an. Dazu verursachte das im Vorjahr in Euro eingekaufte Lager eine einmalige Einbusse von 2,3 Mio. Fr.

Doch das schwache Ergebnis ist nicht allein auf die Turbulenzen an den Währungsmärkten zurückzuführen. Die Konsumenten kauften weniger Kleider, vor allem im südeuropäischen Raum war die Nachfrage nach Textilien geringer.
Es gibt auch positive Nachrichten:  Die Stammmarke Calida (CALN 38.45 -5.53%), die grösste der fünf Divisionen, hielt sich im ersten Semester vergleichsweise gut. Der Umsatz fiel 7,7%, währungsbereinigt aber nur 1%. Positiv entwickelten sich die Verkäufe über den Onlineshop und auch über die eigenen Läden, während sich der Grosshandel negativ entwickelte. Die Division Furniture (Gartenmöbel) konnte den Umsatz 6,2% und den Ebit 0,7% steigern.

Die zweitstärkste Division, Millet Mountain Group, verzeichnete dagegen  eine Umsatzeinbusse von 11% und einen Rückgang des operativen Gewinns von gar 50%. Als Ausrüster für Bergsport, Ski und Outdoor ist diese Division stärker im zweiten Semester.

Aubade enttäuscht

Enttäuschend waren die Ergebnisse für die Luxus-Lingerie Aubade vor allem im Hauptmarkt Frankreich. In den eigenen Boutiquen wurde 5% weniger verkauft. In den letzten Monaten wurden Massnahmen ergriffen, um Aubade auch für internationale Märkte attraktiv zu machen. «Die Umsetzung dieser Massnahmen wird erst ab dem Geschäftsjahr 2017 spürbar werden», schreibt CEO Felix Sulzberger den Aktionären.

Die kleinste Division, Oxbow (Surfwear), muss kämpfen: Der Umsatz fiel 14%. Sulzberger glaubt, dass ihr Umsatz auch im zweiten Halbjahr rückläufig sein wird. Insgesamt wächst die Gruppe im zweiten Halbjahr aber stärker und ist profitabler. Trotzdem werde das Ergebnis 2015 deutlich tiefer ausfallen als im Vorjahr. Die Gewinnmarge dürfte 1% sinken.

Calida im Übergangsjahr

Calida hat den Turnaround der übernommenen Lafuma-Gruppe mit den Marken Lafuma, Millet, Eider und Oxbow geschafft. Die Gruppe befindet sich aber in einem Übergangsjahr. Langfristig will Sulzberger eine Ebit-Marge von 10 bis 12% erreichen. Derzeit beträgt sie 2%. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24 für 2015 ist das Unternehmen fair und ähnlich bewertet wie andere Luxus-Modelabel. Die Ergebnisse aber enttäuschten. Kurzfristig spricht dies nicht für einen Kauf.

Die komplette Historie zu Calida finden Sie hier. »

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