Ein günstiges wirtschaftliches Umfeld verleiht dem Elektrotechnikunternehmen Flügel. Der Turnaround in der Problemdivision Power Magnetics steht bevor.
Schaffner (SAHN 335 0.6%) ist gut unterwegs. Die Auftragsbücher seien in allen drei Divisionen gut gefüllt und würden von einem günstigen wirtschaftlichen Umfeld getragen. Wachstumsmöglichkeiten gebe es insbesondere in den Bereichen elektrische Antriebe, Transport, Stromversorgung, Werkzeugmaschinen und – mittelfristig – Filter für elektrische Fahrzeuge. Auch mache der Turnaround in der Division Power Magnetics deutliche Fortschritte. Das sagte CEO Marc Aeschlimann an der Anlegerkonferenz Investora.
Für das zweite Halbjahr 2017/18 (per Ende September) erwartet Aeschlimann eine Fortsetzung des Wachstumskurses und trotz nachteiliger Wechselkursentwicklungen eine Ebit-Marge ohne Sondereffekte mindestens auf dem Niveau des ersten Halbjahres (bereinigt 6,9%). Über das Gesamtjahr 2017/18 berichtet Schaffner am 6. Dezember. An den Mittelfristzielen – einem organischen Umsatzwachstum von 5% oder mehr und einer Ebit-Marge von mindestens 8% – hält das Elektrotechnikunternehmen fest.
Alle drei Divisionen auf Kurs
Das Wachstum bei Schaffner wird von allen drei Divisionen getragen. Die Division EMC (EME 73.88 -0.63%), die Filter für die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) und zur Sicherung der Stromqualität produziert, konnte in allen wichtigen geografischen Regionen den Marktanteil ausbauen. Dank Kosteneinsparungen und dem Gewinn neuer Projekte gelang es, die Ebit-Marge trotz Preisdruck und höheren Rohstoffpreisen stabil zu halten.
Die Problemdivision Power Magnetics, die missionskritische Komponenten für elektronische Anwendungen herstellt, zeigte kräftiges Wachstum in allen Märkten. Wichtige Lieferverträge mit niedrigen Margen konnten neu verhandelt und die Effizienz gesteigert werden. Der Turnaround, den ein Interimsmanager beschleunigt hat, wird im Verlauf des kommenden Geschäftsjahres 2018/19 erwartet. Eine neue Divisionsleitung ist ernannt.
Die Division Automotive verzeichnete eine anhaltend hohe Nachfrage nach schlüssellosen Zugangssystemen für Fahrzeuge. Ein Brandfall im Werk in Thailand blieb ohne Auswirkungen auf die Lieferbereitschaft. Spezielle EMV-Filter für elektrische oder Hybridfahrzeuge befinden sich in Entwicklung. Die Divisionsleitung wurde neu besetzt.
Ausgezeichnetes erstes Halbjahr
Im ersten Halbjahr 2017/18 (per Ende März) konnte Schaffner den Umsatz 14,5% auf 108,3 Mio. Fr. steigern (in Lokalwährungen 10,2%). Das Betriebsergebnis auf Stufe Ebit kam auf 9 Mio. Fr. zu stehen, nach 6 Mio. Fr. in der Vorjahresperiode. Einmaleffekte aus Versicherungszahlungen und Restrukturierungskosten wirkten sich netto mit 2,2 Mio. Fr. positiv auf den Ebit aus. Die Ebit-Marge erhöhte sich von 6,4 auf 8,3%. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 4 Mio. Fr. In der Vorjahresperiode waren es noch 4,2 Mio. Fr. gewesen. Der Gewinn wurde von einer einmaligen Anpassung auf latenten Steuerguthaben in Nordamerika mit 2,7 Mio. Fr. negativ beeinflusst.
Die Aktien von Schaffner haben dieses Jahr schon knapp 7% zugelegt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 für 2019 sind sie noch nicht zu hoch bewertet. Die Dividendenrendite beträgt 2%. Angesichts der Wachstumsdynamik, die das Unternehmen zurzeit auszeichnet, können Anleger ein Engagement wagen.
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