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15:00 Uhr - 16.09.2014

Lafuma bestimmt Calida

Die französische Sportbekleidungsgruppe Lafuma überrascht positiv. Der Turnaround ist auf Kurs.

Das erste Halbjahr der Calida-Gruppe steht im Zeichen der Integration von Lafuma. Dank der Akquisition des französischen Sportbekleiders hat die Gruppe den Umsatz im ersten Semester mehr als verdoppelt. Die Ebit-Marge hat allerdings wegen der Übernahme gelitten. Sie ist von 6,5 auf 4,6% gesunken.

Bereits im ersten Halbjahr konnte das französische Sport- und Outdoor-Unternehmen aber einen Ebit-Beitrag von 1,5 Mio. € beisteuern. Damit hatten Marktbeobachter nicht gerechnet. Vor einem Jahr hatte Lafuma noch einen Betriebsverlust von 54,2 Mio. € ausgewiesen. zoomEin ausgeglichenes Betriebsergebnis wurde erst auf Ende Jahr erwartet. Der Turnaround geht somit schneller vorwärts als vorgesehen.
CEO Felix Sulzberger ist mit dem Resultat von Lafuma deshalb «sehr zufrieden». «Die gezielte Gesundschrumpfung (–11,2%) hat bereits im ersten Halbjahr zu einem positiven Betriebsergebnis geführt.» Sulzberger hat die Reorganisation und die Restrukturierung in Frankreich weitgehend abgeschlossen und Lafuma in drei Divisionen gegliedert, Millet Mountain (Sport-und Outdoor-Bekleidung) mit einem Umsatzanteil von 20,9% an der Calida-Gruppe, Oxbow (Surf) mit 8% Anteil und Furniture (Gartenmöbel) mit 10% des Umsatzes.

CEO ist optimistisch

Die erfreuliche Entwicklung von Lafuma ist auf die Verbesserung von Oxbow zurückzuführen, aber auch auf Furniture. Bereits spekuliert der Markt darüber, dass die profitable Division Furniture verkauft wird. Doch dafür ist es wohl noch zu früh. Für Sulzberger steht zunächst die internationale Integration von Lafuma auf der Agenda. Derzeit besucht er eine Lafuma-Fabrik in Nanjing (China), in der Rucksäcke produziert werden. Die Gruppe hält 59,9% an der in Paris kotierten Lafuma.
Trotz verhaltener Konjunkturprognosen ist Sulzberger für das Gesamtjahr zuversichtlich, weil die Orderbücher ansehnlich gefüllt sind. Er erwartet einen höheren Umsatz und ein höheres Betriebsergebnis. Für das ganze Jahr hält er an einer Ebit-Marge von rund 5% fest. Die langfristige Zielsetzung sind 10 bis 12%.
Die Calida-Gruppe verfügt noch immer über Nettobarmittel von 15,3 Mio. Fr., trotz der Übernahme der Lafuma-Gruppe für 63,1 Mio. €. Sie bleibt somit weiterhin schuldenfrei.
Ohne die Akquisition verzeichnete die Gruppe einen leichten Umsatzrückgang von 0,8%. Die Wäschemarke Calida (CALN 34.6 -0.14%) mit einem Anteil von 30% konnte den Umsatz 1,5% steigern. In den eigenen Läden erzielte Calida bereinigt einen Zuwachs von 4,9%. Aubade mit einem Anteil von 13,6% dagegen verlor nach fünf Jahren ungebrochenen Wachstums 4,1% Umsatz.

Zweiter Turnaround

Das Lingerieunternehmen litt vor allem unter der schlechten Konsumentenstimmung in Frankreich. Dabei wurde in Fachgeschäften  und in den Warenhäusern 12% weniger umgesetzt, während in den fünfzig eigenen Boutiquen flächenbereinigt eine Zunahme von 4,3% verzeichnet wurde. Sulzberger ist zuversichtlich, den Rückgang von Aubade im zweiten Halbjahr wettzumachen. Bereits mit Aubade hatte er den Turnaround geschafft. Nun ist er mit Lafuma klar auf Kurs.
Die Titel haben dieses Jahr mit 23% Kursgewinn besser abgeschnitten als der SPI (SXGE 8660.74 -0.19%) mit 10,7%. «Finanz und Wirtschaft» hat wegen der überraschenden Entwicklung von Lafuma den geschätzten Gewinn pro Aktie für 2014 von 1.75 auf 2 Fr. erhöht. Die Valoren der Bekleidungsgruppe sind anziehend.

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