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16:50 Uhr - 25.10.2016

Panalpina rackert sich ab

Der Transportlogistikkonzern hat im dritten Quartal keine wesentlichen Fortschritte gemacht. Der neue CEO sucht nun mehr Wachstum.

Panalpina (PWTN 137.7 2.38%) wird die Neuausrichtung nicht leicht gemacht. Das dritte Quartal brachte – in einem Umfeld mit schrumpfenden Luft- und Seefrachtvolumen sowie mit Margendruck – unter dem Strich keine wesentliche Besserung. Hinzu kommt, dass das Transportlogistikunternehmen das Gewicht des Öl- und Gassektors zwar deutlich reduziert hat, es mit 12% Anteil am Rohertrag aber immer noch hoch ist.

In der Luftfracht wuchs Panalpinas Volumen 9%. Zwei Drittel der Zunahme stammten jedoch aus einer Übernahme im Bereich der verderblichen Güter. Weil der Höhepunkt der Saison 2016 früher als üblich eingetroffen sei, habe sich die Marge zusätzlich komprimiert, erklärte der seit September neu amtierende CEO Stefan Karlen an einer Telefonkonferenz. Noch schwieriger gestaltete sich das Geschäft in der Seefracht. Hier schrumpfte das Volumen 9%, womit Panalpina Marktanteile verlor. Zwei Drittel davon entfallen auf den Verlust eines nicht weitergeführten Grossauftrags.

Unter den ersten fünf bleiben

Wie Kühne + Nagel (KNIN 135.1 0.52%) litt auch Panalpina indirekt unter der Konkursmeldung der koreanischen Reederei Hanjing von Anfang September. Wegen der rasch gestiegenen Frachtraten im Markt musste das Basler Unternehmen Frachtkapazitäten teurer als geplant einkaufen, konnte die Mehrpreise aber nur verzögert an die Kunden weiterreichen. Die Situation werde sich gegen Ende Jahr stabilisieren, vermutet Karlen.

Immerhin gelang es Panalpina auch in der Seefracht, unter den fünf global grössten Anbietern zu bleiben. Das ist insofern wichtig, als die Top Five in der Ausschreibung eines Auftrags von Grosskunden automatisch zur Offerte eingeladen werden.

Akquisitionsfreudiger

Positiv betrachten lässt sich auch, dass Panalpina den Betriebsgewinn in den vergangenen zwei Jahren (vgl. Tabelle) gehalten hat – während der Umsatz 22% und der Rohertrag 7% geschrumpft ist. Der neue CEO hat sich denn auch auf die Fahne geschrieben, das Wachstum zu fördern, verstärkt auch mit kleineren Übernahmen. Mittel hat Panalpina genug: Per Ende September verfügte das Unternehmen über liquide Mittel von 380 Mio. Fr., fast ein Viertel der Bilanzsumme.

Offenbar setzen die Investoren darauf, dass der neue CEO frischen Schwung bringt. Obschon der Quartalsausweis die Erwartungen nicht ganz erfüllt hatte, rückten die Panalpina-Aktien am Dienstag 2,5% vor.

Die komplette Historie zu Panalpina finden Sie hier. »

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