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11:16 Uhr - 05.02.2015

Spannungsvolles Warten auf Ems-Chemie

Am Freitag kommt aus, wie das vierte Quartal nach dem Dämpfer im dritten verlaufen ist. So oder so ist mit neuen Bestmarken zu rechnen. Zu erwarten sind auch Erläuterungen zur Währungslage.

Dieses Jahr wird es anders. Ems-Chemie (EMSN 373 0.95%) erwarte einen leicht höheren Umsatz als im Vorjahr bei einem leicht überproportional steigenden Betriebsergebnis, lautete in den vergangenen paar Jahren jeweils der Ausblick des Spezialisten für Hochleistungspolymere. Nicht selten erwies sich dann das «leicht» als überflüssig.

An der Bilanzmedienkonferenz vom kommenden Freitag lässt sich die Formulierung kaum wiederholen. Die Aufhebung der Eurountergrenze von 1.20 Fr. setzt auch Ems unter Druck. Mit einem grösseren Kostenblock in Franken und einem Auslandgeschäft, das rund 95% des Umsatzes ausmacht, hat die Gruppe erhebliche Währungseffekte zu gewärtigen. Am Freitag dürfte es mehr Informationen dazu geben.

Bestwerte für 2014 erwartet

Ein niedriger Umsatz bei einem überproportional sinkenden Betriebsergebnis, so könnte wegen der ungünstigen Wechselkurseinflüsse der Jahresausblick lauten, den die VR-Delegierte Magdalena Martullo am 6. Februar für 2015 abgeben wird. Dass er mit dem einen oder andern «leicht» versetzt wird, ist nicht auszuschliessen.

Immerhin wird die Vergleichsbasis des vergangenen Jahres hoch sein. Nichts weniger als Bestmarken in Umsatz und Ergebnis sind zu erwarten. Die von Bloomberg erfassten Analystenschätzungen gehen im Durchschnitt von rund 1970 (i. V. 1885) Mio. Fr. Umsatz aus.

Für das Betriebsergebnis (Ebit) reichen die Schätzungen von 415 bis 434 Mio. Fr., bei einem Durchschnitt von 423 (i. V. 369) Mio. Fr. Der Gewinn je Aktie wird zwischen 14.80 und 15.49 Fr. und im Durchschnitt auf 15.18 Fr. gesehen. Die FuW-Schätzung steht auf 14.30 Fr. je Titel, was zum Vorjahreswert (13.58 Fr.) einer Steigerung von knapp 5,5% gleichkäme.

Nochmals grosszügige Ausschüttung

Mit dieser Leistung und angesichts der hochkomfortablen Liquiditäts- und Finanzlage ist auch für 2014 über die ordentliche Dividende hinaus eine ausserordentliche zu erwarten. Waren es für das Vorjahr 8.50 plus 2.50 Fr., sind für das Berichtsjahr nun insgesamt 12 Fr. vorstellbar.

Ob den Aktionären in einem Jahr erneut eine ausserordentliche Zahlung angekündigt wird, ist dagegen fraglich. Als Zeichen der Zuversicht und als Mittel der Aktionärsbindung ist es denkbar, erwartet werden sollte es angesichts eines drohenden Gewinnrückgangs aber nicht. Die FuW rechnet für 2015 vorsichtig mit 10 Fr.

Fragezeichen über dem Schlussquartal

Der Jahresabschluss von Ems wird mit mehr Spannung erwartet als auch schon. Der Verlauf des Schlussquartals ist schwer abzuschätzen. Zum einen liegt das an der deutlichen Wachstumsverlangsamung im dritten Quartal. Zum andern war die Chemie als Ganzes gemäss einzelnen Analysten zumindest im Dezember von einem Lagerabbau auf Kundenseite betroffen.

Im dritten Quartal lag der in Franken ausgewiesene Umsatz von Ems mit 491 Mio. Fr. nur noch 0,8% über Vorjahr; auf vergleichbarer Basis (währungs- und portfoliobereinigt) war er noch rund 2% höher. Für die ersten neun Monate ergaben sich daraus 1490 Mio. Fr.

Angaben zum Ergebnis wurden keine gemacht. Die Andeutungen klangen jedoch ermutigend. Starkes Wachstum mit hochmargigen Spezialitäten bei gleichzeitiger Kostendisziplin habe sich auch im dritten Quartal erfreulich auf Ergebnis und Marge ausgewirkt, hiess es am 10. Oktober dazu. Die Messlatte liegt hoch: Zum Halbjahr hatte Ems für die Ebitda- und die Ebit-Marge 24,2 und 21,5% gemeldet.

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